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Dosch@Berlinale 2012 – Teil 1: Farewell, my TXL!

Die Berlinale begrüßen, kann man immer noch später. Andreas Dosch nahm sich erst einmal genügend Zeit, um seinen vertrautesten Berliner zu verabschieden: Den Flughafen Tegel, der im Juni dicht gemacht wird.
Die 62. Internationalen Filmfestspiele Berlin beginnen mit einem Abschied – zumindest für mich: Das letzte Mal auf dem Berliner Flughafen Tegel (Foto) gelandet, schnüff! Ich habe ihn immer gemocht, mich aber stets gefragt, wie eine „Weltstadt“ von den Ausmaßen Berlins den Besucherandrang mit einem so kleenen Airport wuppen kann (und genau deswegen mochte ich ihn). Tja, am 3. Juni 2012 wird TXL (so die Abkürzung auf den Flugscheinen) nun eingedampft, zu Gunsten des weitaus gigantischeren Rollfeldes in Berlin-Schöneberg, dem neuen „Hauptstadtflughafen“, an dem noch kräftig gewerkelt wird, während die umliegenden Ortschaften schon die ersten Protestbanner ausgerollt haben. Da erklärt man sich natürlich solidarisch als Frankfurter. Obwohl: Tegel lag quasi mitten in der Stadt, da hat sich komischerweise nie einer beschwert. Und als Gast ist man innerhalb kürzester Zeit zum Hotel gekommen, oder wo man sonst so hinwollte. Das wird ab Juni nun wohl anders werden, schließlich befindet sich Schöneberg jwd – und mit den Berliner S-Bahnen ist es momentan nicht so prickelnd, wie man weiß.
Aber so ist das nun mal: Zeiten und Dinge ändern sich (gähn), andere bleiben (es liegt Schnee). Auch auf der Berlinale wurde für uns Pressemenschen die Arbeit erschwert. Was ziemlich ärgerlich ist, sich einem Nicht-Involvierten aber wohl kaum verständlich machen lässt. Wer es aber genau wissen will: Die Ticketpolitik der Panorama-Sektion, mit der man filmisch hier so seine Abende bestreitet (mit der Sektion, nicht der Politik), ist deutlich verschärft worden – zur Freude wohl fürs Publikum, aber zum zusätzlichen Stress für den geplagten Kritiker, der nun nicht mehr weiß, ob er noch rechtzeitig eine Karte bekommt. Wie gesagt: interner Kram.
Die gute alte Lufthansa, um zurück zur Aeronautik zu kommen, hat jedenfalls durch eine 50-minütige Verspätung dafür gesorgt, dass ich mal wieder den Eröffnungsfilm, das französische Kostümdrama „Les Adieux à la Reine“ (“Farewell, my Queen“) , nicht zu Gesicht bekam – aber wofür gibt es Wiederholungsvorstellungen? Die deutschstämmige Schauspielerin Diane Kruger (eigentlich Diane Heidkrüger), die im Film vom Historienexperten Benoit Jacquot als Königin Marie Antoinette zu sehen ist, wird vor Ort nun gleich als erster anwesender „Superstar“ gefeiert. Was natürlich reichlich überzogen ist, denn Kruger hat in ihren bisherigen Filmauftritten („Troja“, „Das Vermächtnis der Tempelritter“, „Inglourious Basterds“ etc.) weniger bleibende als vielmehr recht blasse Eindrücke hinterlassen. Ob es an der Schminke lag? Denn bei der Aktrice handelt es sich immerhin um eines der „Gesichter von L'Oreal Paris“, einer Firma, die zufälligerweise zu den Sponsoren gehört („der offizielle Kosmetikexperte der Berlinale“). Aber da Festivalchef Dieter Kosslick ja als diesjährige thematische Maxime „politische Regimes im Umbruch“ ausgerufen hat – oder so was in der Art – , kann bzw. soll man das Drama um die ersten Tage der Französischen Revolution trotz des Handlungsjahres 1789 wohl als aktuelles Statement werten. Na, dann tun wir das doch mal.
Apropos Superstars: Tom Hanks kommt als nächstes, bringt vielleicht auch Sandra Bullock mit. Angelina Jolie ist schon da – und angeblich fürcherlich genervt über den Rummel um ihr Privatleben, die Arme. Und einen echten Thriller legte mal wieder kein anderer als uns' Shah Rukh Khan hin. Zitat aus der Pressemeldung vom 8.2.: „Wie gerade bekannt gegeben wurde, musste der indische Megastar Shah Rukh Khan seine bereits für morgen geplante Reise nach Deutschland kurzfristig verschieben. Aufgrund einer schweren Erkältung und Fieber haben die Ärzte dem sehnlichst in Berlin erwarteten Bollywood-Star den Langstreckenflug aus Indien zunächst untersagt.
Erste Termine mussten abgesagt werden (…). Auf Twitter meldete sich Khan bereits bei seinen Fans. Seine Ankunft in Berlin war für morgen Mittag vorgesehen. Noch besteht Hoffnung für die Fans, dass er es bis zur Premiere von „Don – The King Is Back“ am Samstag Abend im Friedrichstadtpalast schaffen wird.“
Und dann – oh Gott, was ein Glück! – tags darauf die Entwarnung: „Aufatman für die Shah Rukh Khan-Fans auf der Berlinale: Don – The King will be back indeed! Während Shah Rukh Khans Filmteam (…) wie geplant heute und morgen anreisen (…) wird, gibt es nun auch gute Nachrichten für die Fans des Bollywood-Megastars: Shah Rukh Khans Management bestätigte, dass der sehnlichst in Berlin von seinen Fans erwartete Filmstar wieder so weit genesen ist, dass er die lange Reise nach Berlin antreten kann. Shah Rukh Khan wird es gerade noch rechtzeitig zur Premiere seines neuen Filmes am Samstag Abend im Friedrichstadtpalast schaffen. Der Jubel seiner Fans ist ihm jetzt schon sicher.“
Mann, Shah Rukh, da hast Du uns aber zittern lassen. Echt großes Kino! Obwohl ich diese abgedroschene Floskel eigentlich nicht mehr verwenden wollte ...
 
11. Februar 2012, 15.09 Uhr
Andreas Dosch
 
 
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