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Die 4. Revolution?
Dichtes Gedränge herrschte gestern Abend im CineStar Metropolis Kino. Der Film „Die 4. Revolution – Energy Autonomy“ von Carl Fechner feierte Premiere. Rund 700 Gäste schoben sich in den Kinosaal. Eingeladen hatte das Umweltforum Rhein – Main e.V. gemeinsam mit KWB Biomassenheizungen aus Weilburg. Der Filmhauptdarsteller und SPD-Politiker Hermann Scheer und die Frankfurter Umweltdezernentin Manuela Rottmann waren die Ehrengäste.
Im Film geht’s um das Umdenken, den Umbruch und Umsturz. Industrielle, Agrar- und digitale Revolution liegen hinter uns. Nun folgt die vierte Revolution. Die heißt: Von fossilen Brennstoffen und Atomkraft zu erneuerbaren Energiequellen.
Eine Dokumentation ist der Film nicht. Will er wohl auch nicht sein, denn die Rollen sind klar verteilt. Erdöl, Kohle und Atomkraft übernehmen die Rolle der Bösewichte. Chefökonom der Internationalen Energieagentur Fatih Birol und einstiger OPEC-Experte ist dabei sozusagen deren Sprecher. Die Antipathie wächst stetig, sobald er zu Wort kommt.
Sonne, Wind und Wasser, die Guten, kämpfen für Gleichheit, Gerechtigkeit und Sauberkeit. Denn weltweit leben rund 2 Milliarden Menschen immer noch ohne Strom. Umweltverschmutzung Klimawandel und die Endlager-Problematik wiegen schwer. Protagonist, „Held“ und Sprecher der “Guten“ ist der SPD-Politiker und Träger des alternativen Nobelpreises Hermann Scheer. Mehrere Akteure an verschiedenen Schauplätzen auf der ganzen Welt unterstützen ihn. Zum Beispiel die Umweltaktivistin Bianca Jagger. Sie setzt sich dafür ein, dass die Abholzung des Regenwalds gestoppt wird. In Dänemark ist es Preben Maegaard, der beweist, dass eine ganze Region mit Energie aus regenerativen Quellen gespeist werden kann. In Deutschland zeigt der Unternehmer und Vorstand Matthias Willenbacher, wie man Energie aus allen regenerativen Sparten nutzt.
Die Standorte wechseln schnell. Immer wieder demonstrieren Helfer und Helfershelfer ihren Beitrag – sei er auch noch so klein. Allein der Wille zählt. „Wir sind nah dran, die saubere Energie zu nutzen. Wir müssen nur wollen!“ – so die Botschaft. Scheer selbst sagt: „Der Energiewechsel, um den es geht, bedarf Millionen Akteure. Das ist nicht denkbar, ohne eine aktivierte Gesellschaft.“ Die Projekte im Film überzeugen.
Leider sind differenzierte Betrachtung und Objektivität im Film außen vor. Die sind wohl nicht so wichtig, wenn es um das ehrenhafte Ziel der Energiegewinnung aus regenerativen Quellen geht. Für die Glaubwürdigkeit wäre eine „echte“ Gegenposition schön gewesen – kein „Bösewicht“ und Antipathie-Träger.
Denn ein Film, der zum großen Teil von einem Unternehmen aus dem Sektor „Regenerative Energien“ finanziert wird, ist etwas einseitig. Dass der Unternehmer darin auch noch selbst auftreten muss, ist fragwürdig. Manch Zuschauer mag da wohl denken: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“. Schade!
Text und Fotos: Rebecca Meyer
Im Film geht’s um das Umdenken, den Umbruch und Umsturz. Industrielle, Agrar- und digitale Revolution liegen hinter uns. Nun folgt die vierte Revolution. Die heißt: Von fossilen Brennstoffen und Atomkraft zu erneuerbaren Energiequellen.
Eine Dokumentation ist der Film nicht. Will er wohl auch nicht sein, denn die Rollen sind klar verteilt. Erdöl, Kohle und Atomkraft übernehmen die Rolle der Bösewichte. Chefökonom der Internationalen Energieagentur Fatih Birol und einstiger OPEC-Experte ist dabei sozusagen deren Sprecher. Die Antipathie wächst stetig, sobald er zu Wort kommt.
Sonne, Wind und Wasser, die Guten, kämpfen für Gleichheit, Gerechtigkeit und Sauberkeit. Denn weltweit leben rund 2 Milliarden Menschen immer noch ohne Strom. Umweltverschmutzung Klimawandel und die Endlager-Problematik wiegen schwer. Protagonist, „Held“ und Sprecher der “Guten“ ist der SPD-Politiker und Träger des alternativen Nobelpreises Hermann Scheer. Mehrere Akteure an verschiedenen Schauplätzen auf der ganzen Welt unterstützen ihn. Zum Beispiel die Umweltaktivistin Bianca Jagger. Sie setzt sich dafür ein, dass die Abholzung des Regenwalds gestoppt wird. In Dänemark ist es Preben Maegaard, der beweist, dass eine ganze Region mit Energie aus regenerativen Quellen gespeist werden kann. In Deutschland zeigt der Unternehmer und Vorstand Matthias Willenbacher, wie man Energie aus allen regenerativen Sparten nutzt.
Die Standorte wechseln schnell. Immer wieder demonstrieren Helfer und Helfershelfer ihren Beitrag – sei er auch noch so klein. Allein der Wille zählt. „Wir sind nah dran, die saubere Energie zu nutzen. Wir müssen nur wollen!“ – so die Botschaft. Scheer selbst sagt: „Der Energiewechsel, um den es geht, bedarf Millionen Akteure. Das ist nicht denkbar, ohne eine aktivierte Gesellschaft.“ Die Projekte im Film überzeugen.
Leider sind differenzierte Betrachtung und Objektivität im Film außen vor. Die sind wohl nicht so wichtig, wenn es um das ehrenhafte Ziel der Energiegewinnung aus regenerativen Quellen geht. Für die Glaubwürdigkeit wäre eine „echte“ Gegenposition schön gewesen – kein „Bösewicht“ und Antipathie-Träger.
Denn ein Film, der zum großen Teil von einem Unternehmen aus dem Sektor „Regenerative Energien“ finanziert wird, ist etwas einseitig. Dass der Unternehmer darin auch noch selbst auftreten muss, ist fragwürdig. Manch Zuschauer mag da wohl denken: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“. Schade!
Text und Fotos: Rebecca Meyer
19. März 2010, 20.02 Uhr
Redaktion
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