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Der Bilderbuch-Polizist

ampel

Die Bedeutung einer roten Ampel in Frankfurt hängt von der Art der Fortbewegung ab. Sitze ich im Auto, bin ich ganz artig. Fahre ich Fahrrad, ist nicht jede, oder sein wir ehrlich, ist fast keine rote Ampel ein Grund, anzuhalten. Ganz zu Schweigen von meiner Gesetzestreue, wenn ich zu Fuß unterwegs bin. Aber was soll ich denn machen? Da steht man nun ganz vorne an der Kreuzung und die Straße ist leergefegt. Jetzt noch 2 Minuten zu warten, bis die Ampel auf grün springt, wäre doch Zeitverschwendung. Es sei denn, ein Polizist ist in der Nähe. Hat der schlechte Laune, kann das schon mal teuer werden. Wer will schon Geld für Ungeduld bezahlen.

Gestern holte ich meine Freundin an der Mainzer Landstraße, Ecke Friedrich Ebert-Anlage ab. Ein Fahrradfahrer überquerte die Kreuzung. Ihm ging es wahrscheinlich genau so wie mir. Wieso warten, wenn sowieso keine Gefahr droht? Jetzt hätte er nur noch die Augen aufhalten müssen, dann wäre ihm vielleicht auch der Polizist auf einem grünen Polizei-Roller aufgefallen.

"Jetzt tritt aber in die Pedale", dachte ich noch. Doch dann: Blaulicht, ein barsches „fahren sie bitte rechts ran“ und aus die Maus. Gute Laune hatte dieser Polizist auf jeden Fall nicht, trotz Sonnenschein. Ziemlich laut und unfreundlich machte er den Mann auf sein schweres Ampelvergehen aufmerksam und drückte ihm ein ordentliches Knöllchen in die Hand. Mein Auto steht zu diesem Zeitpunkt provisorisch hinter Täter und Ordnungshüter, halb auf dem Fahrradweg. Also schnell weg – da ist jemand auf Knöllchen-Terror aus.

Wie das in einer Großstadt so üblich ist. Stehen auch wir nach 50 Metern wieder an einer roten Ampel: Ganz artig! Grade reden wir noch über das Ereignis, als ich im Rückspiegel den Polizisten heranfahren sehe.

Wieder Blaulicht. Jetzt bin ich an der Reihe, mich dem übel gelaunten Polizisten zu stellen. Falsch gedacht. Kaum hat er sich durch die Autos geschlängelt, man glaubt es kaum, fährt er über rot. „Der hat bestimmt einen Notfall reinbekommen“, sagte meine Freundin. Wieder falsch gedacht, denn kaum ist er über die Kreuzung rüber, ist das Blaulicht wieder aus. Wahrscheinlich hat er es eilig gehabt, sich mit dem kassierten Geld seinen schlechten Tag zu versüßen. Das nenne ich eine Doppelmoral.

Foto: Harald Schröder
 
1. April 2009, 10.52 Uhr
Melina Kalfelis
 
 
Fotogalerie:
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