Partner
DAF im Mainzer Kuz
Fast ganz in schwarz erschien erwartungsgemäß das Publikum im gut gefüllten Mainzer KUZ, wo am Mittwoch die 1978 formierte Band Deutsch-Amerikanische-Freundschaft eines ihrer seltenen Konzerte gab. Vom Auftreten einer Rockformation hatten sich Sänger/Synthesizer-Programmierer Gabi Delgado-Lopez und Schlagzeuger Robert Görl relativ schnell frei gemacht, indem sie Gitarre und Bass verbannten. Als einziges Instrument stand das Schlagwerk auf der Mainzer Bühne, auf dem Görl seinen präzisen Beat zum Maschinenrhythmus trommelte. Dazu sprang Delgado-Lopez über die Bretter und skandierte aggressiven Sprechgesang, wobei er auf sich (und dem Auditorium) etwa ein halbes Dutzend Wasserflaschen entleerte. Die restliche Musik kam dagegen vom Band – oder besser von der CD, wie Görl bei den Zugaben stets deutlich demonstrierte. Deshalb war für musikalische Spontaneität kein Platz, aber darauf kommt es DAF-Auftritten gewiss nicht an. Der Abend begann mit der Nihilismus-Parole “Verschwende Deine Jugend“,
welcher Jürgen Teipels berühmter Interview-Collage ihren Titel gab. Schon kurze Zeit später folgte der provokante Hit „Der Mussolini“, bei dem Delgado-Lopez im Sturmschritt über die Bühne fegte, aber solche
Provokationen gehören längst zur DAF-Routine. Bei dem rund 70-minütigen Set kamen stärker die frühen, populären Titel wie „Kebabträume“ (als Zugabe) und „Nacht Arbeit“ zu Gehör. Selbst der „Mussolini“ trat gegen Ende noch ein zweites Mal an bei einem soliden Auftritt, der angesichts seiner bewusst reduzierten Dramaturgie auch nicht länger hätte dauern dürfen.
welcher Jürgen Teipels berühmter Interview-Collage ihren Titel gab. Schon kurze Zeit später folgte der provokante Hit „Der Mussolini“, bei dem Delgado-Lopez im Sturmschritt über die Bühne fegte, aber solche
Provokationen gehören längst zur DAF-Routine. Bei dem rund 70-minütigen Set kamen stärker die frühen, populären Titel wie „Kebabträume“ (als Zugabe) und „Nacht Arbeit“ zu Gehör. Selbst der „Mussolini“ trat gegen Ende noch ein zweites Mal an bei einem soliden Auftritt, der angesichts seiner bewusst reduzierten Dramaturgie auch nicht länger hätte dauern dürfen.
19. März 2010, 17.00 Uhr
Gregor Ries
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
Initiative 9. November
Hochbunker an der Friedberger Anlage öffnet wieder
Am Sonntag eröffnet der Hochbunker an der Friedberger Anlage in Frankfurt für den Sommer. Ab Mai gibt es auch drei neue Ausstellungen zu besichtigen.
Text: Sina Claßen / Foto: Der Hochbunker an der Friedberger Anlage © Bernd Kammerer
KulturMeistgelesen
- Frankfurter KinosPreisverleihung beim Lichter Filmfest mit einigen Überraschungen
- Nacht der MuseenFrankfurts kulturelle Stern(en)stunde
- TitelstoryDie Linie 11: Frankfurts Kultur-Express
- Lichter FilmfestFilm mit Margot Friedländer: „Museum der ideale Ort dafür“
- Filmfest FrankfurtTipps für das 17. Lichter Filmfest
29. April 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen