Das niederländische Einkaufszentrum Zuidplein stand einst für eine Vision von Wohlstand und Harmonie. Heute ist es ziemlich heruntergekommen. Mit dem Gegensatz setzt sich das MMK in einer neuen Schau auseinander.

Das Museum für Moderne Kunst (MMK) präsentiert ab Freitag, 20. April, die Installation „Commission“ des Niederländers Erik van Lieshout aus dem Jahr 2010. Der 1968 geborene Künstler hat diese eigens für das Museum neu entwickelt und eingerichtet. Im Zentrum steht hierbei ein Film, dessen Schauplatz das Einkaufszentrum Zuidplein in Süd-Rotterdam ist.

Bei seinem Bau 1968 verkörperte Zuidplein eine Vision von Wohlstand und urbaner Harmonie. Der Stadtteil verarmte jedoch zunehmend und wurde zu einem Ort sozialer Perspektivlosigkeit. 2010 eröffnete van Lieshout im Zuidplein einen temporären Laden. Der Film zeigt, wie er diesen nutzte, um mit seinen Nachbarn in Kontakt zu kommen und sie in offene, humorvolle Gespräche über Herkunft, Sicherheit und Konsum verwickelte.

Van Lieshouts Film ist ein Kommentar zur gesellschaftlich-politischen Machtlosigkeit der Menschen und der Kunst. Die raumgreifende Filminstallation erweist sich als Porträt eines Ortes sowie als halb skeptischer, halb hoffnungsvoller Versuch eines Künstlers, sozial Gutes zu tun. „Commission“ wird für die Sammlung des MMK erworben und in der Woche ab Montag, 16. April, von Erik van Lieshout in einem zentralen Raum des Museums eingerichtet.