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Ausstellung von Mund- und Fußmalenden Künstlern
„Meine Füße sind auch meine Hände“
Den Kunstwerken sieht man es nicht an – aber die rund 60 Bilder, die momentan im Haus am Dom ausgestellt sind, entstanden auf besondere Weise. Denn die Ausstellung zeigt Kunst von Mund- und Fußmalern.
Auf der Staffelei von Antje Kratz entsteht gerade eine große, rote Mohnblume. Die Künstlerin lässt sich gerne bei ihrer Arbeit unterbrechen, um etwas über sich zu erzählen. Ganz selbstverständlich greift sie mit dem linken Fuß ihre Brille und lächelt entspannt. Kratz ist Fußmalerin, durch eine Conterganschädigung wurde sie ohne Arme geboren. „Meine Füße sind auch meine Hände“, sagt sie. Die Frankfurterin malt schon seit vielen Jahren, „meistens Landschaften oder Stillleben.“ Die Vorlage für das Blumen-Bild ist ein Foto. Seit 1981 ist sie Mitglied der Vereinigung der Mund- und Fußmalenden Künstler in aller Welt (VDMFK). Die hilft Krazt, ihre Kunst zu vermarkten und ein unabhängiges Leben zu führen. Denn die Bilder, die die 53-Jährige malt, werden auf Postkarten gedruckt und verkauft. Die Vereinigung vergibt auch Stipendien, Kratz war zu Beginn Stipendiatin. „Man bekommt etwa Kunstunterricht bezahlt“, erläutert sie.
Rund 60 Bilder von Mitgliedern der VDMFK sind noch bis zum 19. Juni im Haus am Dom ausgestellt, ebenso wie Künstlerportraits. Denn die Ausstellung soll auch die Geschichten hinter den Werken erzählen. Insgesamt zählen 850 Mund- und Fußmaler zur Vereinigung, einige sind wie Kratz von Geburt an eingeschränkt. Andere haben schlimme Unfälle erlebt. So wie etwa Thomas Kahlau, Vorstandsmitglied der VDMFK. Er ist seit seinem 15. Lebensjahr gelähmt. „Ein kurzer Augenblick der Unachtsamkeit brach mir das Genick. Seitdem kann ich nur noch meinen Kopf bewegen“, erzählt er. Schon vor dem Unfall habe er ein gewissen Talent für Kunst gezeigt, „aber in dem Alter hat man ja vieles im Kopf“, sagt er lachend. Kahlau malt mit dem Mund. An einer Zahnschiene ist ein Stab befestigt, an dem wiederum ein Pinsel. Gerade malt er eine Flusslandschaft, am Ufer liegen zwei Boote.
Der Potsdamer hörte von einem Freund von der Vereinigung und bewarb sich. „Das war vor rund 35 Jahren.“ Heute sei er – dank seiner Eltern und der VDMFK – ein „zufriedener und glücklicher Mensch“. Inzwischen entscheidet Kahlau mit, wer hier angenommen wird und wer ein Stipendium bekommt. „Wir bekommen tausende Bilder zugeschickt, aber nicht alle eignen sich“, erklärt er. Es werde genau geschaut, wer auch Talent mitbringt. So wie die Künstler, die gerade in Frankfurt ausstellen.
>> Internationale Kunstausstellung der Mund- und Fußmaler, bis 19. Juni im Haus am Dom, Domplatz 3, Eintritt ist frei
Rund 60 Bilder von Mitgliedern der VDMFK sind noch bis zum 19. Juni im Haus am Dom ausgestellt, ebenso wie Künstlerportraits. Denn die Ausstellung soll auch die Geschichten hinter den Werken erzählen. Insgesamt zählen 850 Mund- und Fußmaler zur Vereinigung, einige sind wie Kratz von Geburt an eingeschränkt. Andere haben schlimme Unfälle erlebt. So wie etwa Thomas Kahlau, Vorstandsmitglied der VDMFK. Er ist seit seinem 15. Lebensjahr gelähmt. „Ein kurzer Augenblick der Unachtsamkeit brach mir das Genick. Seitdem kann ich nur noch meinen Kopf bewegen“, erzählt er. Schon vor dem Unfall habe er ein gewissen Talent für Kunst gezeigt, „aber in dem Alter hat man ja vieles im Kopf“, sagt er lachend. Kahlau malt mit dem Mund. An einer Zahnschiene ist ein Stab befestigt, an dem wiederum ein Pinsel. Gerade malt er eine Flusslandschaft, am Ufer liegen zwei Boote.
Der Potsdamer hörte von einem Freund von der Vereinigung und bewarb sich. „Das war vor rund 35 Jahren.“ Heute sei er – dank seiner Eltern und der VDMFK – ein „zufriedener und glücklicher Mensch“. Inzwischen entscheidet Kahlau mit, wer hier angenommen wird und wer ein Stipendium bekommt. „Wir bekommen tausende Bilder zugeschickt, aber nicht alle eignen sich“, erklärt er. Es werde genau geschaut, wer auch Talent mitbringt. So wie die Künstler, die gerade in Frankfurt ausstellen.
>> Internationale Kunstausstellung der Mund- und Fußmaler, bis 19. Juni im Haus am Dom, Domplatz 3, Eintritt ist frei
6. Mai 2015, 10.00 Uhr
Christina Weber
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