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Foto: Frankfurter Buchmesse / Bernd Hartung
Foto: Frankfurter Buchmesse / Bernd Hartung

5. StoryDrive-Konferenz auf der Buchmesse

Helden im Spiel, Helden im Buch

Unter dem Motto „Heroes" beschäftigte sich die Buchmessen-Konferenz „StoryDrive" mit Multimedia-Erzählformen – wobei viele der internationalen Redner die Vorgaben rasch hinter sich ließen.
Wie im Vorjahr hatte man das Auditorium im Halbkreis um die Sprecher und Expertentische angeordnet. Im Laufe des Tages hielt man sich nicht mehr mit der Rekapitulation der Vorträge auf, was ohnehin eine Grafikerin mit illustrierten Stichworten an einer Wand besorgte.

Natürlich ging es hier ebenso um konventionelle Romanverfilmungen. In einer unterhaltsamen Power-Point-Präsentation berichtete Reif Larsen über die Verfilmung seines Romans „Die Karte meiner Träume". Dabei hatte er das Glück, dass sich Regisseur Jean-Pierre Jeunet für den Stoff begeisterte und seine Vision behaupten konnte. Zudem setzte das Projekt, das per „Cross-Cultural-Translation" zustande kam, seine 3D-Effekte als Teil der Story und der Tiefengestaltung ein. Für Larsen muss eine Adaption keineswegs getreu sein.

Stefano Bises erzähle über die Schwierigkeiten, aus Roberto Savianos brisantem Buch „Gomorrah" eine mehrstaffelige Serie zu konzipieren. Schließlich sollte man nicht mit den Charakteren sympathisieren. In dieser Reihe dürfen die Figuren nicht als Helden, sondern durchweg als Opfer dargestellt werden. Bei den Dreharbeiten an Originalschauplätzen kamen fiktive Schusswechsel mitunter realen Schießereien in die Quere.
Irina Ignatiew von der deutschen Firma „Red Arrow" präsentierte die Adaption von Michael Conellys Polizeiromanen um den desillusionierten Cop Harry Bosch. Eine Pilotfolge für Amazon Prime fand den Zuspruch der Zuschauer, so dass derzeit neun weitere Folgen, basierend auf drei in einander verflochtene Romane, produziert werden.

Zu den weiteren Pitchings gehörten ein selbst finanziertes „Knight Rider"-Fan Game, das es nächstes Jahr zum kostenlosen Download geben wird, das Game-Konzept des Düsseldorfer Labels „Blue Byte" wie „Assasssin’s Creed" oder das interaktive, unlängst ausgezeichnete E-Book „Carl Lutz – Der vergessene Held" über einen Schweizer Diplomaten, der während es 2. Weltkriegs Tausende verfolgter Juden rettete.

Die Britin Linda Aaronson plädierte für nonlineares Erzählen im Stil von „Pulp Fiction" und das Aufbrechen der bewährten Drei-Akte-Struktur, da die Zuschauer inzwischen das schnelle Erzählen gewöhnt sind.
Ein desillusionierendes Bild des aktuellen Hollywoodgeschäfts zeichnete Erfolgsproduzentin Lynda Obst, die ihr Buch „Sleepless in Hollywood" vorstellte. Ihre Filme drehen sich um existenzielle Helden, die im Gegensatz zu Anti-Helden den Zuschauer nicht enttäuschten. Viele ihrer einstigen Hits wie „Sleepless in Seattle" oder „Flashdance" könne sie heute nicht mehr finanzieren. Inzwischen müssten Blockbuster drei Kategorien erfüllen können: die Stoffe sollten längst populär, fortsetz- und vermarktbar sowie besonders ins Ausland verkaufbar sein. „Ice Age 3" spielte international etwa fast dreimal so viel ein wie in Amerika. Für sie sind die wahren Helden im Hollywoodgeschäft jene Filmemacher, die ihre Vision noch durchsetzen können, wozu aber die wenigsten zählen. Mit einem von ihnen, „Dark Knight"-Regisseur Christopher Nolan, arbeitete sie bei „Interstellar" zusammen, der im November in die Kino kommt.
 
15. Oktober 2014, 15.26 Uhr
Gregor Ries
 
 
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