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Foto: © Bernd Kammerer
Foto: © Bernd Kammerer

Polizeiliche Kriminalstatistik 2020

Corona und die Kriminalität

Weniger Wohnungseinbrüche, mehr Fahrraddiebstähle: Die Corona-Pandemie wirkt sich auch auf die polizeiliche Kriminalstatistik Frankfurt aus. Polizeipräsident Gerhard Bereswill bezeichnete die Stadt als „so sicher wie seit 20 Jahren nicht mehr“.
Trotz einer leicht sinkenden Aufklärungsquote (von 69,2 auf 68 Prozent) bezeichnete Polizeipräsident Gerhard Bereswill am Donnerstag Frankfurt als „so sicher wie seit 20 Jahren nicht mehr“. Das mag vor allem an der ebenfalls sinkenden Anzahl der Straftaten liegen: Im Vergleich zum Jahr 2019 (114 421 Fälle) wurden in diesem Jahr mit 102 879 rund zehn Prozent weniger Delikte registriert. Auch die Häufigkeitszahl, also die Anzahl der Straftaten pro 100 000 Einwohner:innen eines Jahres, sank deutlich: Nach Angaben der Polizei handelt es sich mit 13 479 Fällen um die niedrigste Zahl seit 40 Jahren.

Weniger Wohnungseinbrüche, mehr Fahrraddiebstähle

Mit 28,8 Prozent trägt der Diebstahl den größten Anteil der registrierten Delikte. Insgesamt sank die Anzahl der Diebstähle zwar, stieg jedoch in einigen Bereichen. So wurden 2020 mehr Fahrräder gestohlen. Pandemiebedingt habe es mehr Gelegenheiten dazu gegeben, da die Menschen mehr mit dem Fahrrad unterwegs gewesen seien, erklärte Thomas Seidel, Leiter der Abteilung Einsatz. Die Pandemie und der damit verbundene Lockdown wirkten sich auch auf die Zahl der Wohnungseinbrüche aus: Mit 1041 Fällen ging diese Zahl auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen zurück. Auch die Zahl der Tankstellen- und Kreditkartenbetrüge ging coronabedingt zurück.

Kuriose Corona-Beute

Die Pandemie sorgte auch für kuriosere Fälle: So wurden vergangenes Jahr am Frankfurter Flughafen 39 Paletten mit Schutzausrüstung aus einer Spedition im Wert von 600 000 Euro gestohlen. In einem anderen Fall wurde ein Auto aufgebrochen, um eine Packung Toilettenpapier zu entwenden.

Entgegen der Meldungen verschiedener Institutionen wie beispielsweise Frauenhäusern lässt sich in der polizeilichen Kriminalstatistik kein signifikanter Anstieg von häuslicher Gewalt erkennen. Mit einem Anstieg um acht Prozent auf 10 013 Fälle bewegt sich die Zahl dennoch auf hohem Niveau. Wie Bereswill betonte, widersprächen diese Zahlen den Meldungen nicht, viele dieser Taten würden nicht zur Anzeige gebracht. Deutlich gestiegen dagegen sind die bekannt gewordenen Fälle von Kinderpornografie; diese stiegen um 44 Prozent auf 1449 Fälle.

Im Bereich der politisch motivierten Kriminalität überwiegt die Zahl der Straften mit rechtsextremistischem Hintergrund ( 247 Fälle). Dabei handele es sich überwiegend um Propagandadelikte und Volksverhetzung. Laut Polizeipräsident Bereswill liege dies jedoch nicht an einer tatsächlich ansteigenden Häufigkeit der Straftaten in diesem Bereich. Vielmehr führe die hohe Sensibilität der Bevölkerung dazu, dass mehr Straftaten im rechtsextremen Bereich angezeigt werden. Die Zahl der Straftaten aus dem linksextremen Bereich stieg ebenfalls von 78 auf 117 Fälle. Dabei soll es sich vor allem um Straftaten im Zusammenhang mit Protestaktionen, beispielsweise im Dannenröder Forst, handeln.

Kriminalität im Bahnhofsviertel nimmt zu

Thomas Seidel bezeichnete Frankfurts Straßen als „so sicher wie nie zuvor“, klammerte bei dieser Aussage aber auf Nachfrage das Bahnhofsviertel aus. Besonders die Zahl der Raubdelikte ist im Bahnhofsviertel stark angestiegen. Dort wurden 234 Fälle verzeichnet – ein Anstieg von mehr als 60 Prozent. Laut Seidel hätten vielen davon innerhalb der Drogenszene stattgefunden. Auch weitere Delikte wie Taschendiebstahl (+ 47,1 Prozent), schwere/gefährliche Körperverletzung auf der Straße (+ 24,9 Prozent) und der Widerstand bzw. Angriff auf Polizeikräfte (+ 48,6 Prozent) nahmen 2020 in dem Viertel zu.
 
12. März 2021, 13.40 Uhr
Elena Zompi
 
 
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