eMags
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: Nicolas Wefers
Foto: Nicolas Wefers

Nach documenta fifteen

Projekt erforscht Umgang mit Antisemitismus in Kunst und Kultur

Wie sollten Kulturveranstaltende mit Antisemitismus umgehen? Dieser Frage wollen nun die Bildungsstätte Anne Frank, die Frankfurt UAS und das documenta Institut in einem Forschungsprojekt nachgehen. Anlass ist die Antisemitismus-Kontroverse um die documenta fifteen.
Die Bildungsstätte Anne Frank startet gemeinsam mit dem documenta Institut und der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) ein Forschungsprojekt mit dem Titel „Antisemitismus und postkoloniale Debatte am Beispiel der documenta fifteen“. Damit wollen die Initiierenden die Antisemitismus-Kontroverse rund um die Kunstausstellung in Kassel analysieren. Ziel sei es, gemeinsam herauszuarbeiten, wie Kulturveranstaltende künftig auf solche Konflikte reagieren können, heißt es vonseiten der Bildungsstätte Anne Frank. Geleitet wird das Projekt vom Direktor der Bildungsstätte, Meron Mendel, und dem Gründungsdirektor des documenta Instituts, Heinz Bude. Das Projekt soll bis Ende 2023 laufen.

Mit der Studie wolle man analysieren, woran die Polarisierung rund um die Debatte zur documenta fifteen liege, welche Grundkonflikte darin zum Vorschein kommen und wie Veranstaltende von internationalen Kunst- und Kulturfestivals in Zukunft auf solche Konflikte reagieren können, erklärt Meron Mendel. Die Forschung werde man anhand der Beobachtungen von Besucherinnen und Besuchern sowie Beteiligten durchführen. Darüber hinaus soll der öffentliche Diskurs zu den Vorwürfen analysiert werden. Auch Gruppendiskussionen mit Beobachtenden aus dem Feld der Kunst sollen die Analyse unterstützen. Die Bildungsstätte begleitet das Forschungsprojekt zudem mit Workshops zur Sensibilisierung von Institutionen im Kunst- und Kulturbetrieb in Bezug auf die Themen Antisemitismus und Rassismus.

Mehrfach waren im Rahmen der diesjährigen documenta in Kassel Antisemitismus-Vorwürfe laut geworden. Nachdem Mitgliedern des indonesischen Kuratoren-Kollektivs ruangrupa bereits Anfang des Jahres vorgeworfen wurde, der Israel-Boykottbewegung BDS nahezustehen, waren bereits kurz nach der Eröffnung der Kunstschau antisemitische Zeichnungen aufgetaucht. Diese wurden zwar unmittelbar entfernt, Ende Juli tauchten in einer Broschüre aber erneut antisemitische Motive auf. Politikerinnen und Politiker sowie der Zentralrat der Juden übten starke Kritik und forderten teilweise den Abbruch der documenta.

Auch die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn (Bündnis 90/Die Grünen) äußert sich weiterhin kritisch: „Auf der documenta fifteen wurden antisemitische Werke gezeigt, die nicht hätten gezeigt werden dürfen. Die Debatte über diese Werke hat einmal mehr bewiesen, wie tief Antisemitismus in unserer Gesellschaft weiterhin verankert ist.“ Darüber hinaus betont Dorn die Bedeutsamkeit eines solchen Forschungsprojekts, wie es die Bildungsstätte Anne Frank nun durchführt, „denn Antisemitismus bedroht die Grundlagen unseres friedlichen Zusammenlebens und steht einem freien und offenen kulturellen Austausch diametral entgegen“, so Dorn.
 
11. Oktober 2022, 12.30 Uhr
sfk
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Nach zähen Verhandlungen scheitert die dritte Tarifrunde für rund 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Trotz Bewegung seien Arbeitgeber nicht bereit gewesen, den Beschäftigten entgegenzukommen.
Text: sfk / Foto: Bernd Kammerer
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
31. März 2023
Journal Kultur-Tipps
Kinder
  • Die kleine Zauberflöte
    Papageno-Musiktheater im Palmengarten | 16.00 Uhr
  • Peter Pan
    Staatstheater Mainz | 19.30 Uhr
  • Eierskulpturen
    Kinderkunstschule Bad Homburg | 17.00 Uhr
Kinder
  • Die kleine Zauberflöte
    Papageno-Musiktheater im Palmengarten | 16.00 Uhr
  • Peter Pan
    Staatstheater Mainz | 19.30 Uhr
  • Eierskulpturen
    Kinderkunstschule Bad Homburg | 17.00 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Die Zauberflöte
    Oper Frankfurt | 19.00 Uhr
  • hr-Sinfonieorchester
    Alte Oper | 20.00 Uhr
  • Oryx and Crake
    Hessisches Staatstheater Wiesbaden | 19.30 Uhr
und sonst
  • Dippemess
    Festplatz am Ratsweg | 14.00 Uhr
  • Tatort Frankfurt – Frankfurter Kriminalfälle & Rechtsgeschichte
    Frankfurter Stadtevents | 18.30 Uhr
  • Überlichtschnelle Plasma-Jets: Die Leuchtfeuer schwarzer Löcher
    Physikalischer Verein – Gesellschaft für Bildung und Wissenschaft | 20.00 Uhr
Kunst
  • Rosemarie Trockel
    Museum für Moderne Kunst (MMK) | 11.00 Uhr
  • Die Sammlung von Maximilian von Goldschmidt-Rothschild
    Museum Angewandte Kunst | 10.00 Uhr
  • Auf die Barrikaden! Paulskirchenparlament und Revolution 1848/49 in Frankfurt
    Institut für Stadtgeschichte/Karmeliterkloster | 11.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Life is but a dream
    Schauspiel Frankfurt | 20.00 Uhr
  • Disney on Ice
    Festhalle | 14.30 Uhr
  • Der Besuch der Alten Dame
    Kellertheater | 20.30 Uhr
Pop / Rock / Jazz
  • Michael Wollny
    Alte Oper | 20.00 Uhr
  • Alexa Feser
    Frankfurter Hof | 20.00 Uhr
  • Finch
    myticket Jahrhunderthalle | 20.00 Uhr
Nightlife
  • Bahnhofsviertel@Night
    Bahnhofsviertel | 22.00 Uhr
  • Nachtbeben Vol. 2
    Nachtleben | 23.00 Uhr
  • hr1-Dancefloor
    Casino Lounge Spielbank Bad Homburg | 21.00 Uhr
Freie Stellen