Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: Unsplash
Foto: Unsplash

Mehr Ausländer*innen, weniger Fremdenhass

Studie über fremdenfeindliche Straftaten

In Regionen mit vielen Ausländer*innen werden weniger fremdenfeindliche Straftaten verübt. Zu diesem Ergebnis kam nun eine Studie der Philipps-Universtität Marburg, der Universität Osnabrück und des BKA. Verwendet wurde dafür die Polizeiliche Kriminalstatistik von 2015.
In Regionen, in denen mehr Ausländerinnen und Ausländer leben, kommt es zu weniger fremdenfeindlichen Straftaten. Zu diesem Ergebnis sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Philips Universität in Marburg, der Universität in Osnabrück und des Bundeskriminalamts (BKA) in einer Studie gekommen. Leitautor der empirischen Studie war Ulrich Wagner, der bis 2019 Sozialpsychologie an der Philipps-Universität Marburg lehrte und die Forschungsgruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit leitete.

In der Studie wurde mit zwei unterschiedlichen Theorien gearbeitet. Nach der Gruppenkontakt-Theorie gibt es mehr Möglichkeiten zum Kontakt mit Ausländerinnen und Ausländern. Bei positiven Erfahrungen, die man dabei mache, komme es zum Abbau negativer Vorurteile. Die Bedrohungstherapie hingegen besagt, dass ein höherer Anteil and Ausländerinnen und Ausländern in der Mehrheit der Bevölkerung ein Gefühl der Bedrohung auslöse. Ein Bedrohungsgefühl rufe Zurückweisung und diskriminierendes Verhalten hervor. „Beide Erklärungsansätze erscheinen plausibel, sowohl auf der Basis von Alltagsüberlegungen als auch vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Theorien“, erklärt Wagner.

Die Forscher und Forscherinnen nutzten für die Prüfung beider Theorien Daten der Statistik zur politisch motivierten Kriminalität des BKA aus dem Berichtsjahr 2015, da in diesem Jahr der Zuzug von Geflüchteten seinen Höhepunkt erreichte. In diesem Jahr habe die Polizei „besonders einschlägige Straftaten“ verzeichnet. Das Forscherteam setzte die Zahlen zu den strukturellen Merkmalen der insgesamt 402 deutschen Regierungsbezirke ins Verhältnis. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass „selbst unter Ausschluss aller möglichen Störfaktoren“, die Anzahl der fremdenfeindlichen Straftaten geringer ist, je mehr Ausländerinnen und Ausländer in einem Bezirk leben. „Überraschenderweise steht die Häufigkeit von Hassverbrechen in keinem signifikanten Zusammenhang mit dem Anteil der Geflüchteten in den einzelnen Bezirken, wohl aber mit dem Gesamtanteil der Ausländerinnen und Ausländer in einem Bezirk“, heißt es in der BKA-Stellungnahme über die Studie.

Die Autorinnen und Autoren vermuteten als mögliche Erklärung, „dass Ausländerinnen und Ausländer in bestimmten Bezirken schon länger präsent sind, was für das Verhalten zwischen den Gruppen relevanter ist als neu hinzugekommene Geflüchtete.“ Die kurze Anwesenheit von Geflüchteten in einigen Bezirken reiche hingegen möglicherweise nicht aus, um positive Kontakte zu ermöglichen, die das Verhalten zwischen den verschiedenen Gruppen prägen könnten.

Ulrich Wagner lehrte bis 2019 Sozialpsychologie an der Philipps-Universität Marburg und leitete eine Forschungsgruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. In der Fachzeitschrift „Social Psychology Quarterly“ berichtete Wagner von den Ergebnissen der Studie.
 
18. Juni 2020, 13.17 Uhr
jwe
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Der Abenteuerspielplatz Riederwald e.V. in Frankfurt wird 50 Jahre alt. Zum großen Jubiläum schaut das JOURNAL auf die Anfänge, was sich verändert hat, und wagt einen Blick in die Zukunft.
Text: Lisa Veitenhansl / Foto: Dirk Ostermeier
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
27. April 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Ja Panik
    Hafen 2 | 20.30 Uhr
  • Bosse
    Stadthalle | 20.00 Uhr
  • Melike Sahin
    Batschkapp | 19.00 Uhr
Nightlife
  • Gibson loves Saturdays
    Gibson | 23.00 Uhr
  • Garden Eden
    Fortuna Irgendwo | 22.00 Uhr
  • Music Hall Party
    Dorian Lounge – Airport Club | 21.00 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Main Orchester Frankfurt
    Bergkirche | 18.00 Uhr
  • Philharmonisches Staatsorchester Mainz
    Staatstheater Mainz | 20.00 Uhr
  • Trio E.T.A.
    Schloss Heiligenberg | 19.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Die Wunderübung
    Kellertheater | 20.30 Uhr
  • 50 Jahre Nelken-Revolution – 50 Jahre Demokratie
    Theater Willy Praml, Naxoshalle | 11.00 Uhr
  • Der kleine Prinz
    Velvets Theater | 20.00 Uhr
Kunst
  • Honoré Daumier
    Städel Museum | 10.00 Uhr
  • Kinderwelten – ein Blick in Mainzer Kinderzimmer in früherer Zeit
    Stadthistorisches Museum | 11.00 Uhr
  • Heinrich Hoffmann und sein Struwwelpeter
    Struwwelpeter-Museum | 11.00 Uhr
Kinder
  • Die kleine Zauberflöte
    Papageno-Musiktheater am Palmengarten | 16.00 Uhr
  • Julie Völk
    Literaturhaus Frankfurt | 15.00 Uhr
  • Offene Werkstatt
    Junges Museum Frankfurt | 14.00 Uhr
und sonst
  • CiderWorld Frankfurt
    Gesellschaftshaus Palmengarten | 14.00 Uhr
  • Fraport Skyliners – TSV Quakenbrück
    Ballsporthalle – Süwag Energie Arena | 19.30 Uhr
  • Genuss- und Gartenfest Rhein-Main
    Schloss Heusenstamm | 10.00 Uhr
Freie Stellen