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I.E. Lichtigfeld-Schule
Erster Abi-Jahrgang seit 1939
Elf Abiturient:innen feierten am Donnerstag ihren Abschluss an der I.E. Lichtigfeld-Schule der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Nicht nur für die Schüler:innen ein besonderer Moment: Seit 1939 bilden sie den ersten Abiturjahrgang einer jüdischen Schule in der Stadt.
Die Abiturfeier ist wohl immer ein besonderer Moment: Für Schülerinnen und Schüler, aber auch für viele Eltern, geht damit ein Lebensabschnitt zu Ende. Historisch ist dieser Moment allerdings nur selten. In der I.E. Lichtigfeld-Schule im Frankfurter Nordend feierte die Schulgemeinde am Donnerstag allerdings einen solchen historischen Moment: Mit ihren elf Abiturient:innen stellte die Schule den ersten Abiturjahrgang an einer jüdischen Schule in Frankfurt seit 1939.
„Wir feiern heute ein historisches und bewegendes Ereignis, das nicht nur für die Jüdische Gemeinde in Frankfurt eine starke Bedeutung und Symbolkraft hat, sondern auch für die Frankfurter Stadtgesellschaft und das gesamte Land Hessen“, sagte Harry Schnabel, Vorstandsmitglied und Schuldezernent der Jüdischen Gemeinde, am Donnerstag. Der Abiturjahrgang sei ein „Zeichen des blühenden und selbstbewussten jüdischen Lebens“ in der Stadt. Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) sprach sowohl von einem Stück Frankfurt als auch einem Stück jüdischer Geschichte.
Im Jahr 1939 schlossen die letzten Schüler:innen an der Schule der Jüdischen Gemeinde, damals noch unter dem Namen Philanthropin, ihr Abitur ab. Drei Jahre später wurde die Schule von den Nationalsozialisten geschlossen. 1966 nahm die I.E. Lichtigfeld-Schule – benannt nach dem damaligen Mitinitiator und Rabbiner Isaak Emil Lichtigfeld – als erste jüdische Schule in Deutschland ihren Betrieb wieder auf; seit 2006 wird wieder in dem ursprünglichen Philanthropin-Gebäude im Nordend unterrichtet.
„Niemand kann je wieder gut machen, was die Nationalsozialisten verbrochen haben. Das Wichtigste ist aber, weiterzumachen und sich nicht unterkriegen zu lassen“, sagte Peter Feldmann auf der Abiturfeier am Donnerstag, an der unter anderem auch Kultusminister Alexander Lorz (CDU), der hessische Antisemitismusbeauftrage Uwe Becker (CDU) und der Vize-Generalkonsul des Staates Israel Liran Sahar teilnahmen. Die I.E. Lichtigfeld-Schule, so Feldmann, sei dafür ein herausragendes Beispiel.
Der Abiturjahrgang sei das „Ergebnis der Zuversicht und Willensstärke all‘ der jüdischen Menschen, die trotz des Erlebten in der Schoa, hier wieder jüdisches Leben aufgebaut und gestaltet haben“, ergänzte Harry Schnabel und erinnerte zugleich an diejenigen, „denen die Möglichkeit durch die Nationalsozialisten verwehrt wurde, das Abitur an der jüdischen Schule abzulegen und in der Schoa umgekommen sind.“ Auf die elf Abiturient:innen an der I.E. Lichtigfeld-Schule im Jubiläumsjahr zu 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland sollen nun noch viele weitere folgen.
„Wir feiern heute ein historisches und bewegendes Ereignis, das nicht nur für die Jüdische Gemeinde in Frankfurt eine starke Bedeutung und Symbolkraft hat, sondern auch für die Frankfurter Stadtgesellschaft und das gesamte Land Hessen“, sagte Harry Schnabel, Vorstandsmitglied und Schuldezernent der Jüdischen Gemeinde, am Donnerstag. Der Abiturjahrgang sei ein „Zeichen des blühenden und selbstbewussten jüdischen Lebens“ in der Stadt. Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) sprach sowohl von einem Stück Frankfurt als auch einem Stück jüdischer Geschichte.
Im Jahr 1939 schlossen die letzten Schüler:innen an der Schule der Jüdischen Gemeinde, damals noch unter dem Namen Philanthropin, ihr Abitur ab. Drei Jahre später wurde die Schule von den Nationalsozialisten geschlossen. 1966 nahm die I.E. Lichtigfeld-Schule – benannt nach dem damaligen Mitinitiator und Rabbiner Isaak Emil Lichtigfeld – als erste jüdische Schule in Deutschland ihren Betrieb wieder auf; seit 2006 wird wieder in dem ursprünglichen Philanthropin-Gebäude im Nordend unterrichtet.
„Niemand kann je wieder gut machen, was die Nationalsozialisten verbrochen haben. Das Wichtigste ist aber, weiterzumachen und sich nicht unterkriegen zu lassen“, sagte Peter Feldmann auf der Abiturfeier am Donnerstag, an der unter anderem auch Kultusminister Alexander Lorz (CDU), der hessische Antisemitismusbeauftrage Uwe Becker (CDU) und der Vize-Generalkonsul des Staates Israel Liran Sahar teilnahmen. Die I.E. Lichtigfeld-Schule, so Feldmann, sei dafür ein herausragendes Beispiel.
Der Abiturjahrgang sei das „Ergebnis der Zuversicht und Willensstärke all‘ der jüdischen Menschen, die trotz des Erlebten in der Schoa, hier wieder jüdisches Leben aufgebaut und gestaltet haben“, ergänzte Harry Schnabel und erinnerte zugleich an diejenigen, „denen die Möglichkeit durch die Nationalsozialisten verwehrt wurde, das Abitur an der jüdischen Schule abzulegen und in der Schoa umgekommen sind.“ Auf die elf Abiturient:innen an der I.E. Lichtigfeld-Schule im Jubiläumsjahr zu 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland sollen nun noch viele weitere folgen.
25. Juni 2021, 12.58 Uhr
loe
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