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Foto: Greg Dobrzycki
Foto: Greg Dobrzycki

Editorial 11/2021

Aufbruchstimmung

Neue Ausstellungen öffnen, in einigen Clubs darf wieder getanzt werden, der Veranstaltungskalender füllt sich: Es herrscht Aufbruchstimmung, die sich auch in unseren kommenden Print-Ausgaben abbilden soll. Das Editorial der neuen JOURNAL-Chefredakteurin Jasmin Schülke.
„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“: Dieser Vers aus dem Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse beschreibt ziemlich genau meine Gefühle beim Verfassen dieses ersten Editorials. Liebe Leserinnen und Leser, ich möchte mich vorstellen: Ich bin seit 1. Oktober Chefredakteurin des Journal Frankfurt und ein echtes Frankfurter Mädsche. Ich habe Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz studiert und kenne das Journal Frankfurt seit fast zwei Jahrzehnten, anfangs als Leserin, später als Journalistin. Nun darf ich dieses Stadtmagazin gestalten.

Ich möchte Aufbruchstimmung verbreiten: Wir haben die Corona-Pandemie zwar noch nicht vollständig überwunden, aber es scheint alles leichter zu werden. Die Museen öffnen mit neuen Ausstellungen, in einigen Clubs darf wieder getanzt werden, der Veranstaltungskalender füllt sich. Hoffen wir, dass es so bleibt und dass wir nie mehr einen Lockdown erleben müssen. Mir persönlich ist klar geworden, wie wichtig die Kultur für mein Leben ist. Umso schmerzlicher fand ich, dass die Politik sie in der Corona-Krise als nachrangig erachtet hat. Der Regisseur Wim Wenders hat das treffend beschrieben: „Wenn’s um nichts geht, nimmt die Politik immer den Mund voll, wie wichtig doch Kultur für unsere Gesellschaft ist, für unsere Zivilisation, für unser Gemeinschaftsgefühl. Und kaum kommt mal ein Ernstfall, ist das schnell vergessen.“ Kultur ist systemrelevant. Deshalb möchte ich meinen Schwerpunkt auf die Kulturberichterstattung legen. Wir haben das Glück, in Frankfurt auf gute Bedingungen zu treffen. Unsere Stadt ist weltoffen, bunt und
hat hervorragende Ausstellungshäuser, Opern, Theater, Galerien, Off-Spaces … Die Reihe lässt sich endlos fortsetzen!

Eine Stadt wie Frankfurt lebt von ihren Protagonistinnen und Protagonisten. In unserer neuen Rubrik „Gesichter der Stadt“ werden wir ab sofort Menschen vorstellen, die diese Stadt prägen. In der ersten Folge habe ich ein Interview mit dem neuen US-Generalkonsul Norman Thatcher Scharpf geführt und freue mich, dass das Journal Frankfurt das erste Frankfurter Medium ist, das mit ihm sprechen konnte. Außerdem stellen wir das Kollektiv TAB Frankfurt vor, eine engagierte Gruppe, die unsere Stadt noch bunter macht. Eine weitere Änderung wird es ab dieser Ausgabe geben: Das Journal Frankfurt verzichtet künftig auf Genderzeichen.*

Ich freue mich auf spannende Diskussionen mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, gemeinsam mit meinem Team möchte ich das Geschehen der Stadt begleiten und kommentieren. Lassen Sie uns gemeinsam für ein weltoffenes, buntes und tolerantes Frankfurt streiten. Ich freue mich darauf und schließe mit Hermann Hesse: „Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen“.

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* Warum wir das Gendern wieder abschaffen:
Vielleicht haben Sie es schon bemerkt: Das JOURNAL FRANKFURT verzichtet ab der November-Ausgabe auf Genderzeichen. Für diese Entscheidung gibt es mehrere Gründe. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap vom Mai 2021 lehnen fast zwei Drittel der Befragten das Gendern ab. Diese Ablehnung ist im Vergleich zum Vorjahr sogar gestiegen. Das ist ein deutliches Votum, das wir als Journalistinnen und Journalisten in unserer Arbeit beherzigen sollten. Denn für wen schreiben wir die Texte, die täglich erscheinen? Für SIE, liebe Leserinnen und Leser.

Mehrere Verbände sprechen sich außerdem gegen das Gendern aus, so etwa der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband. Er kann das Gendern durch Satz- und Sonderzeichen nicht empfehlen, denn sie würden beim Vorlesen entweder überlesen oder mit vorgelesen, was den Vorlesefluss störe. Dies ist für mich als Chefredakteurin Grund genug, auf das Gendern künftig zu verzichten, denn Sprache muss vor allem eins sein: barrierefrei.

Ohne Frage muss Sprache mit der Zeit gehen, aber sie muss lesbar bleiben. Auf keinen Fall darf sie dogmatisch oder erzieherisch sein. Inklusion muss durch Themen erfolgen und nicht durch Sonderzeichen. Und eigentlich sollte es selbstverständlich sein, aber ich möchte an dieser Stelle klar darauf hinweisen: Alle unsere Texte richten sich unabhängig von den Personenbezeichnungen an Menschen aller Geschlechtsidentitäten.
 
29. Oktober 2021, 12.07 Uhr
Jasmin Schülke
 
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. – Mehr von Jasmin Schülke >>
 
 
Fotogalerie:
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