Binding-Brauerei

Zukunftsfragen am Sachsenhäuser Berg

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Vergangene Woche teilte die Radeberger-Gruppe mit, die Binding-Brauerei bis spätestens Oktober 2023 schließen zu wollen. Die Frankfurter Stadtpolitik zeigt sich betroffen; erste Stimmen zur Zukunft des Standorts in Sachsenhausen werden laut.

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Gegründet 1870, wird seit 1881 das Bier des Frankfurter Traditionsunternehmens Binding am Standort am Sachsenhäuser Berg an der Darmstädter Landstraße gebraut. Doch die Tage sind gezählt: Wie die Radeberger-Gruppe vergangenen Donnerstag mitgeteilt hat, wird die Produktion bis spätestens Oktober 2023 ausgelagert, die Brauerei anschließend geschlossen. Betroffen sind rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die nun „sozialverträgliche Lösungen“ gefunden werden sollen, wie es ebenfalls vonseiten der Radeberger-Gruppe hieß.

Auch die SPD-Fraktion im Römer setzt sich für die betroffenen Beschäftigten ein. Man sei „erschüttert“ über die angekündigte Schließung und „genauso überrascht wie die Angestellten der Brauerei“, teilte Gregor Amann, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion mit. „Nun bleibt zu hoffen, dass man sozialverträgliche Lösungen für die 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzielt, die den Standort verlassen müssen.“

Auch vonseiten der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) heißt es bereits, man wolle die angekündigte Schließung „nicht widerstandslos hinnehmen“, wie die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtet. „Wir werden gemeinsam mit den Beschäftigten für den Erhalt der Arbeitsplätze und des Standortes kämpfen", so der Vorsitzende des Landesbezirks Südwest der NGG, Uwe Hildebrandt.

Eine weitere Herausforderung neben der Zukunft der Belegschaft sei auch jene des Standorts, so die SPD-Fraktion weiter. Hier gelte es „schnellstmöglich kluge Ideen“ zu entwickeln; Ziel müsse sein, dort wieder Gewerbe anzusiedeln und den Branchenmix zu erhalten. Auch die CDU Frankfurt-Sachsenhausen forderte den Magistrat auf, sich zum Gewerbestandort am Sachsenhäuser Berg zu bekennen und eine mögliche Umwandlung des rund 30 000 qm großen Gebiets in Wohnbaufläche abzuwenden. „Sachsenhausen braucht auch weiterhin Gewerbeflächen insbesondere für Handwerker sowie kleine und mittlere Unternehmen. Eine Umwidmung dieser Fläche in ein Wohngebiet kommt für die CDU nicht in Betracht“, so Vorsitzender Jochem Heumann. Würde man das Gelände in ein Wohngebiet umwandeln, würde dies, so Heumann, eine Wertsteigerung von mindestens 36 bis 99 Millionen Euro betragen.


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