Bilanz und Ausblick im Kronberger Opel-Zoo

Weniger Besucher, mehr Tierarten und ein Geschenk für Hamster

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„Es war ein sehr gutes Jahr“ lautet Georg von Opels Bilanz des Jubiläumsjahres im Kronberger Zoo. Die viertbesten Besucherzahlen, Pinguine und erfolgreiche Führungen rücken die kurze Schließung wegen der Vogelgrippe in den Hintergrund.

Nicole Nadine Seliger /

Ein Jahr mit Höhen und Tiefen sei 2016 gewesen, so Zoodirektor Thomas Kauffels. Erstmals in seiner 60-jährigen Geschichte wurde der Zoo Ende November für drei Tage geschlossen. An einem toten Rosapelikan war der Vogelgrippe-Virus festgestellt worden. Kauffels betonte aber, dass der Vogel nicht an dem tödlichen Virus, sondern an der Aufstallung gestorben sei. Voraussichtlich bis Ende Mai wird diese Vorgabe in Hessen weiter für manche Tierarten bestehen, Waldtappen und Ibisse sind bis dahin nicht für die Zoobesucher zu sehen.

2016 musste der Zoo einige Veränderungen im Tierbestand hinnehmen. Im September starb mit der 29-jährigen Jacqueline die wohl älteste Giraffenkuh im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm. Das Tier lebte seit 1991 im Kronberger Zoo, brachte 12 Kälber auf die Welt und durfte bis zuletzt in ihrem vertrauten Territorium in der alten Giraffenanlage des Zoos leben. Traurig sei auch der Tod des letzten Bergkängurus, auch Euros genannt, im Opel-Zoo gewesen. Zur Einführung des Euros 2001 hatte der Zoo sechs Tiere nach Kronberg geholt, das letzte starb 2016.

Die Tierinventur zum Ende des Jahres ergab, dass der Zoo mit 1.607 Tieren mehr Bewohner als im Vorjahr hatte. Unter anderem bei den Giraffen, den Löffelhunden, den Buschschliefern und den Eseln durften sich die Tierpfleger über Nachwuchs freuen. Im Mittelpunkt standen im Jubiläumsjahr die Brillenpinguine auf der neuen Pinguinanlage am Eingang. Nach über 50 Jahren Pause gibt es seit 2016 wieder Pinguine in Kronberg. Auch Buchara-Hirsche gehören seit einigen Monaten zum Tierbestand des Zoos. Beide Tierarten gelten als gefährdet.


Foto: © Nicole Nadine Seliger
(Foto: Zoodirektor Dr. Thomas Kauffels (rechts) mit Vorstandsmitglied Gerold Dieke, dem Vorstandsvorsitzenden Georg von Opel und Brigitte Kölsch, Vorsitzende des Fördervereins)

Neue Berechnung der Besucherzahlen
Neu ist auch eine Umstellung der Berechnung der Besucherzahlen, so dass diese nicht mehr mit den Daten der Vorjahre vergleichbar sind. Klar ist nur, dass weniger Jahreskarten verkauft wurden. Bis 2015 gingen die Dauerkarten mit geschätzten Werten in die Zählung ein. Dank eines Schlüssels des Verbands Zoologischer Gärten rechneten alle Zoos mit 20 Besuchen pro Jahresticket. Seit 2016 sind im Kronberger Zoo allerdings Scannerkassen im Einsatz, die eine besuchsgenaue Registrierung ermöglicht. Der tatsächliche Wert sei deutlich niedriger, etwa sechs oder sieben Mal kommen die Jahreskarten-Inhaber wirklich in den Zoo. Die genaue Besucherzahl des Jahres liegt damit bei 563.562. Vergleiche zu den Vorjahren lassen sich so nur noch über die verkauften Tagestickets ziehen. Danach war 2016 das viertbeste Jahr der Zoo-Historie – und das trotz des schlechten Wetters im Frühjahr und der dreitägigen Schließung Ende November wegen der Vogelgrippe.

Als großen Erfolg bezeichnet Kauffels die kommentierten Schaufütterungen und Trainingseinheiten, die der Zoo 2016 erstmals an fünf Tiergehegen durchgeführt hat. Auch 2017 sollen die beliebten Aktionen daher angeboten werden, bei den Geparden, Brillenpinguinen, Elefanten, Rosapelikanen und den Europäischen Nerzen.

2017: Auffangstation für Hamster
In 2017 werden gleich zwei Jubiläen im Kronberger Zoo gefeiert: Die Zoopädagogische Abteilung besteht seit 20 Jahren, der Förderverein seit zehn Jahren. Zum Jubiläum wird der Förderverein mit mindestens 25.000 Euro den Bau einer Zucht- und Auffangstation für Feldhamster unterstützen. Die Anlage, die gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde des Hochtaunuskreises realisiert werden soll, ist an der ehemaligen Ausfahrt des Elefantenhauses geplant. Bis zum Spätherbst 2017 soll das Projekt abgeschlossen werden.


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