Cesaria Evora, die große Sängerin der Kapverden, war gestern einmal mehr in der Alten Oper Frankfurt zu Gast. Und natürlich blieb sie ihrem Markenzeichen auch diesmal wieder treu: Sie trat barfuß im ausverkauften großen Saal auf. Mit neuem Programm und in Begleitung von acht Männern. Sie unterstützten die wunderbare Stimme, die selten melancholisch, sondern vielmehr träumerisch-leicht und beschwingt die Gedanken in südliche Gefilde lenkte, mit Saxophon, Violine, Percussion, Klavier und Gitarre. Die erste Hälfte bestritten Cesaria und ihre Band mit Liedern des neuen Albums „Rogamar“, das vorwiegend von südamerikanischen Einflüssen beherrscht wird. Dann stellte die Sängerin ihre Mitstreiter vor und kündigte dem Publikum auf Kreolisch an, dass es nun ein Instrumentalstück geben würde, während sie eine kurze Pause machen würde. Zum großen Vergnügen aller blieb sie aber auf der Bühne, setzte sich an einen Tisch und zündete sich eine Zigarette an. Danach ging das Konzert sofort mit ihr weiter. Als die Musiker dann aus dem älteren Repertoire schöpften, begann der Saal lebendig zu werden. Hatte hier und da schon mal einer mit dem Fuß den Takt mitgewippt, wurde jetzt immer mehr im Rhythmus mitgeklatscht, und zum Ende hin stand auch der eine oder andere der Zuschauer auf. Es gab ein stetiges Crescendo bis zum Schluss; als es in der Zugabe hieß „Besame mucho“ gab es doch noch Standing Ovations für die große alte Dame, die immer wieder vergnügt lächelte. Augenscheinlich hat sie den Abend genauso genossen wie ihre Anhänger.