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Foto: Symbolbild © Pexels
Foto: Symbolbild © Pexels

Appell aus Sankt-Katharinen-Krankenhaus

Zweite Welle sorgt für psychischen Druck bei Krankenhauspersonal

Die zweite Corona-Welle trifft auch die Krankenhäuser härter als der Beginn der Pandemie im Frühjahr. Personal und Leitung des Sankt-Katharinen-Krankenhauses berichten von 12-Stunden-Schichten, psychischem sowie emotionalem Druck und appellieren an die Politik.
„Niemand möchte an einer Beatmungsmaschine angeschlossen sein, die von einem Neuling bedient wird“, sagt Peter Beckmann, der seit 25 Jahren als Fachkrankenpfleger in der Notfallaufnahme im Frankfurter Sankt-Katharinen-Krankenhaus arbeitet. Qualifiziertes Personal sei nun einmal nicht auf die Schnelle nachschulbar, eine Kapazitätsgrenze sei absehbar. Personal und Leitung des Sankt-Katharinen-Krankenhauses appellierten am Mittwoch dafür, langfristige Änderungen, grundsätzlicher Art im Gesundheitswesen vorzunehmen. Denn anders als noch im März sorgen die konstant hohen Zahlen der Neuinfektionen nicht nur für ein „extrem hohes Patientenaufkommen“, sondern führen auch zu krankheits- und quarantänebedingten Mitarbeiterausfällen auf Seiten der Pflegenden sowie der Ärzteschaft.

Erschwerend hinzu komme, dass in der zweiten Welle auch keine Freihaltepauschale mehr an das Sankt-Katharinen-Krankenhaus bezahlt werde. Anders als im Frühjahr erhalten nur noch die großen Kliniken vom Staat einen Ausgleich, wenn sie planbare Eingriffe verschieben, um Kapazitäten für potenzielle Corona-Patientinnen und Patienten freizuhalten. Von März bis Mai hätten unter anderem diese Ausgleichszahlungen noch dafür gesorgt, dass bis zu acht Intensivplätze verfügbar gewesen seien, erklärt Andreas Pape, Chefarzt der Anästhesie. Momentan, so Pape, sind es vier Intensivplätze, die für Covid-19-Erkrankte freigehalten werden müssen. Parallel dazu müsse die für die Aufrechterhaltung des Regelbetriebes des Krankenhauses erforderlichen Intensivkapazitäten sichergestellt werden. Das Geld werde jedoch dringend benötigt. Geschäftsführerin Alexandra Weizel mahnt: „Wenn wir nicht unterstützt werden, werden die Krankenhäuser das nicht überleben, das ist unerträglich. Das Geld reicht hinten und vorne nicht.“

Durch die coronabedingten Mitarbeiterausfälle habe das Krankenhaus im November ein 12-Stunden-Schichtsystem einführen müssen. Es sei immer schwieriger, die Dienstpläne für den Regelbetrieb aufrecht zu erhalten, erklärt Pflegedienstleitung Cornelia Lejeune. Die Folge bei weiteren Personalengpässen sei, dass vorübergehend noch weitere Betten abgemeldet werden müssen. „Der seit vielen Jahren immer wieder zitierte Pflegenotstand, wenig ernst genommen von den wichtigen politischen Akteuren des Gesundheitswesens, fällt uns in Pandemiezeiten sprichwörtlich auf die Füße“, sagt Martina Christmann, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung.

Fachkrankenpfleger Beckmann berichtet auch von Belastungssituationen, psychischem und emotionalem Druck durch die Pandemie. Dazu komme, dass das Personal sich vor jedem neuen Patienten beziehungsweise jeder neuen Patientin desinfizieren und umziehen müsse. Das sei nicht nur sehr zeitaufwendig, sondern auch belastend und verschärfe zudem die soziale Distanz zu einem Patienten oder einer Patientin. Gerade die Pflege in der Corona-Zeit könne zu Belastungen führen. Diese Reaktionen der Pflegenden darauf drücke sich verschieden aus: körperlich, kognitiv oder emotional. „Häufig ‘funktionieren‘ Beschäftigte in Krisensituationen gut. Die Reaktion auf das Erlebte kann oft später auftreten. Hier müssen alle ein offenes Auge und offenes Ohr haben“, so Beckmann.
 
17. Dezember 2020, 13.45 Uhr
Elena Zompi
 
 
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