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Fabrik Jazz Festival

Hochklassiger Jazz im Netzwerk Seilerei

Drei Abende mit frei improvisiertem und aktuellem Jazz – das ist das „7. Fabrik Jazz Festival“ vom 23. bis 25. November im Netzwerk Seilerei in Frankfurt-Sachsenhausen. Das JOURNAL sprach mit Klaus Metz, dem Kurator des Festivals.
JOURNAL FRANKFURT: Traditionell Ende Oktober erlebten wir zuletzt das „Deutsche Jazzfestival Frankfurt“. Das ist zehn Mal älter als Ihres. Trotzdem werden Sie (wie andere) vom Hessischen Rundfunk längst wahrgenommen. Wie wichtig ist Ihnen dieser Schulterschluss, der sich ja auch ausdrückt in der Teilnahmemöglichkeit an der Clubnacht und der Präsenz mit Infostand im Funkhaus während des Festivalklassikers?
Klaus Metz: Das Deutsche Jazzfestival zählt seit langem mit seinen internationalen Top Acts zu den wichtigsten Festival-Events des In- und Auslandes. Uns war es wichtig, dass wir auch als kleiner Veranstalter mit einem ambitionierten Programm ein Festival-Format zeigen, das ganz nach unserem Motto: 'Klein, aber fein‘ für Künstler und Besucher gleichermaßen in etwas persönlicherem, intimerem Rahmen stattfinden kann. Nicht zuletzt durch den von Anfang an hohen musikalischen Anspruch bei der Auswahl der Künstler sind wir mit der Zeit zunehmend mehr unter den Radar von größeren Veranstaltern wie z.B. dem HR gekommen.

Auch mit unserer sehr guten Kooperation mit der Jazzintiative Frankfurt wird schnell deutlich wie wichtig eine gute Vernetzung mit anderen Veranstaltern ist. Hier geht es darum bei Vorbereitung, Organisation und Durchführung von solchen besonderen Events partnerschaftlich zu kooperieren und nicht konfrontativ zu agieren. Ein tolles Beispiel ist der Infostand des Kulturwerks die Fabrik mit der Jazzinitiative während des Deutschen Jazzfestivals, den wir dort für die gesamte Dauer des Festivals bespielen durften und die Clubkonzerte am Freitag, die an unterschiedlichen Orten (u.a auch in der Seilerei) von unterschiedlichen kooperierenden Clubs und Veranstalten organisiert wurden.

Fabrik Jazz Festival – klein, aber fein: Bühne für junge Musikerinnen und Musiker

Ein Jahrhundert Jazz in Frankfurt titelt das JOURNAL FRANKFURT in der Novemberausgabe. Auch wenn es vorrangig um die Geschichte des Jazz´ in der Stadt geht, wird auch die Gegenwart thematisiert: Wo geht´s zum Jazz in der Stadt? Was soll Ihr Beitrag sein?
Wir sind mit dem Kulturwerk die Fabrik ja noch vergleichsweise neu in diesem Bereich aktiv und bei der konzeptionellen Gestaltung des Programms spielte der Jazz von Anfang an eine wichtige Rolle. Hier wollten wir insbesondere auch den jüngeren Musikern und Musikerinnen eine Bühne geben. Es gibt eine Vielzahl toller junger Künstler und Künstlerinnen, die mit sehr viel Kreativität, Engagement und Herzblut dafür sorgen, dass der Jazz als sehr facettenreiches musikalisches Genre immer wieder neue Perspektiven für die Gegenwart und auch die Zukunft eröffnet. Dazu wollen wir mit unseren Veranstaltungen einen Beitrag leisten!

Wie wichtig ist es für Sie in der (langen) Zeit der Instandsetzung/Restaurierung (was ist der richtige, passende Begriff?) der Fabrik im Hasenpfad auf andere Spielstätten zugreifen zu können und warum ist das Netzwerk Seilerei die richtigen Location auch für das Festival?
Tatsächlich ist der derzeit passendste Begriff am ehesten Sanierung. Die großen Fabrik-Umbaupläne sind durch explosionsartig gestiegene Baukosten und massive Einwände seitens des Denkmalschutzes erstmal auf Eis gelegt. Aktuell geht es also primär um den Erhalt der historischen Bausubstanz, ein Spielbetrieb in unserem Stammgebäude ist bis auf weiteres leider nicht möglich. Bereits im Vorfeld der Schließung bestand Konsens darüber, dass wir an Ausweichspielorten mit einem abgespeckten Programm weitermachen, damit die noch junge Marke Kulturwerk die Fabrik mit ihrem vielseitigen Programm nicht in der Versenkung verschwindet.

Sanierung in der Fabrik: Netzwerk Seilerei und St. Bonifatius Kirche als Ausweichorte

Mit dem Netzwerk Seilerei und der St. Bonifatius Kirche konnten wir zwei sehr gut geeignete Ausweichspielorte gewinnen, auch im Museum für Kommunikation haben wir in diesem Jahr 4 Konzerte organisiert, leider wird es dort im nächsten Jahr nicht weitergehen. Die Rahmenbedingungen für unser Jazzfestival in der Alten Seilerei sind optimal, es gibt eine große Bühne, viel Platz für die Zuschauer und das Ambiente ist einfach umwerfend! Bereits im letzten Jahr haben wir das Jazzfestival dort veranstaltet und die Resonanz war durchweg positiv.

Was zeichnet das Programm des „7. Fabrik Jazz Festivals“ in diesem Jahr aus, wie stark ist die regionale Szene vertreten, gibt es bestimmte stilistische Schwerpunkte?
In diesem Jahr haben wir zum ersten Mal nach der Pandemie wieder das große Vergnügen, den aktuellen Gewinner des Frankfurter Jazz Stipendiums, dieses Jahr Pianist Andrey Shabashev mit seinem Trio Shaba (Foto) als Eröffnungs-Act am Samstagabend begrüßen zu dürfen. Alle drei sind fester Bestandteil der lokalen und überregionalen Szene, das war uns seit dem ersten Jazzfestival genauso wichtig, wie die Teilnahme von auch international agierenden und anerkannten Künstlern und Künstlerinnen. Das von der Jazzinitiative organisierte Kooperations-Eröffnungskonzert spiegelt die Idee des Festival sehr schön, hier spielt ein aus Offenbach stammender Pianist mit einer spanischen Percussionistin und einem US-Amerikanischen Bassisten.

Andrey Shabashev: Gewinner des Frankfurter Jazz Stipendiums 2023 und Eröffnungs-Act am Samstag

Weiter geht es am Freitag mit dem hochklassig besetzten Quintett der in Schweden lebenden Weltklasse- Bassistin Eva Kruse und am Samstag als Abschlusskonzert das Sextett des vielfach preisgekrönten Pianisten Rainer Böhm, das zu den Top-Act der deutschen und internationalen Jazzszene gehört. Das Piano zieht sich wie eine Art roter Faden durch die drei Festivaltage und es befindet sich dabei an allen drei Tagen in musikalisch allerfeinster Gesellschaft. Stilistisch bewegt sich das Ganze in den abwechslungsreichen Gefilden des zeitgenössisch, modernen Jazz und ist ein echter Hochgenuss sowohl für das anspruchsvolle Ohr der Jazzfans als auch für alle, die neugierig auf neues und unterhaltsam spannendes sind.

Info
7. Fabrik Jazz-Festival, Ffm: Netzwerk Seilerei, Offenbacher Landstraße 190, 23.-25.11., 20 Uhr, Eintritt: VVK 25 €/AK 30 € pro Abend
 
Fotogalerie:
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23. November 2023, 10.29 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
 
 
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Auch am Samstag gibt es wieder ein Konzert im Kunstverein Familie Montez unter der Honsellbrücke. „Jazz Montez“ hat dafür den australischen Schlagzeuger Alexander Flood nach Frankfurt eingeladen.
Text: Detlef Kinsler / Foto: Alexander © Will Hamilton-Coates
 
 
 
 
 
 
 
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