Investor torpediert Schuleröffnung

Start des Carolinum verschiebt sich

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Schon zum neuen Schuljahr 2015/2016 sollte der Carolinum Schulcampus in der Gutleutstraße 298 eröffnen. Nun muss die Privatschule überraschend noch ein Jahr länger warten, ehe die ersten Kinder unterrichtet werden können.

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Ganztägig und ganzjährig sollte der Carolinum Schulcampus nach den Sommerferien geöffnet haben - vom 6. Januar bis zum 22. Dezember und von 7.30 bis 18 Uhr. Eine Grundschule und ein Gymnasium waren (und sind) geplant - das Gelände ist in der Gutleutstraße 298 bereits gefunden, einen Finanzier gab es ebenfalls. Auch ein Kindergarten, betrieben von der Fraport Tochter Terminal for Kids, soll auf dem Gelände platzfinden, um eine ganzjährliche und ganzheitliche Betreuung der Kinder – vom dritten Lebensmonat bis zum Abitur – zu gewährleisten. Doch nun verschiebt sich die Eröffnung des Carolinum Schulcampus um voraussichtlich ein Jahr.

Hinter dem Projekt steht unter anderem Detlev Drascher, der einst auch die Mundanis Schule mit aufbaute. Doch nachdem bereits das Staatliche Schulamt in Frankfurt und das Kultusministerium in Wiesbaden grünes Licht für die neue Privatschule gegeben und auch eine große Zahl an Eltern ihr Interesse daran gezeigt hatten, ihr Kind auf den neuen „Caro-Campus“ zu schicken – darunter auch viele Familien, deren Kinder derzeit noch die Mundanis Schule besuchen – machte der Investor den Plänen nun einen Strich durch die Rechnung: Eigentlich war vorgesehen, dass der „Caro-Campus“ als Gemeinnützige GmbH nach drei Jahren Landeszuschüsse erhalten und nach fünf Jahren schwarze Zahlen schreiben sollte. Die ab dann erwirtschafteten Einnahmen sollten in den Campus reinvestiert werden, beispielsweise mit dem Bau einer Turnhalle oder der Einrichtung eines PC-Raums. Doch kurz vor Vertragsunterzeichnung forderte der Investor Gewinne im siebenstelligen Bereich und stellte somit die Gemeinnützigkeit des Projekts in Frage. „Das kam für uns absolut überraschend und wir können uns den Meinungswechsel nicht erklären“, so der zukünftige Schulleiter Detlev Drascher, der dem Investor versprochen hat, ihn nicht namentlich zu nennen.

Zwar haben Drascher und sein Team noch zwei andere Investoren in der Hinterhand, die von vornherein Interesse an dem Projekt signalisiert haben und sich in ersten Gesprächen bereits zur Verfügung gestellt haben, doch die neue Verträge müssen erst aufgesetzt und geprüft werden. Alle nötigen Unterlagen noch pünktlich zum 30. Juli bei den zuständigen Behörden einzureichen, sei daher nicht machbar. „Wir wussten, dass wir zeitlich einen sehr sportlichen Plan hatten und daher nichts schief gehen durfte“, so Drascher. Die Eltern, die hofften, ihre Kinder bereits zum neuen Schuljahr an den „Caro-Campus“ schicken zu können, wurden bereits informiert. „Wir hatten mit vielem gerechnet, aber bislang waren die Reaktionen sehr verständnisvoll und ermutigend“, sagt Drascher und betont, dass den Eltern immer gesagt wurde, sie sollten ihre Kinder nicht von der jetzigen Schule abmelden, ehe nicht alles unter Dach und Fach sei. Er ist mehr als zuversichtlich, dass der Carolinum Schulcampus zum Schuljahr 2016/2017 eröffnen wird.


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