Kaum ein Bus kommt - und einige Züge fielen am Morgen aus. Schuld sind unangekündigte Warnstreiks zweier Gewerkschaften. Seit dem frühen Morgen blockieren Busfahrer die Depots der Frankfurter Verkehrs Gesellschaft (VGF), sowie der privaten Betreiber Sippel und Alpina. Aus den Depots in Frankfurt, Kelsterbach und Hofheim-Wallau soll nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi den ganzen Tag über kein einziger Bus ausrücken. Alle Buslinien in Frankfurt sind von diesem Warnstreik betroffen. Nur die Busse der VGF-Tochter MainMobil Frankfurt sind unterwegs - die Linien 38, 42, 43 und 44. Die U-Bahnlinien U1 und U3 sind ebenfalls von dem Streik betroffen: Wegen Bauarbeiten verkehrt ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Heddernheim und Nordweststadt und Niederursel. Dieser ist nun stark eingeschränkt. Auch die Lokführer der Hessenbahn, der HLB Basis AG und der Vectus Verkehrsgesellschaft traten am Morgen in den Ausstand. Bis 9 Uhr dauerte ihre Aktion. Das teilte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) mit. Betroffen waren Verbindungen zwischen Limburg und Wiesbaden, Frankfurt und Königstein sowie Linien ab Friedberg. Verdi fordert vom Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer für die etwa 2 000 Beschäftigten mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen. Laut Verdi waren die letzten Tarifgespräche im Dezember 2009 ergebnislos abgebrochen worden. Mit den Warnstreiks wollen beide Gewerkschaften den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, Tarifgespräche wieder aufzunehmen. Die GDL fordert vom Arbeitgeberverband Deutscher Eisenbahnen (AGVDE) eine Anpassung der Gehälter an das, was die Deutsche Bahn ihren Lokführern zahlt. Das seien rund 20 Prozent mehr, kritisiert die GDL. Die Busfahrer-Warnstreiks sollen im Laufe der Woche in anderen Landesteilen fortgesetzt werden.