Bei rund 30.000 Erwachsenen in Frankfurt sind - nach Schätzungen des Magistrats - die Lese- und Schreibkompetenzen stark eingeschränkt. Man bezeichnet diese Gruppe als funktionale Analphabeten. Die Frankfurter Volkshochschule bietet Kurse an, in denen das Lesen und Schreiben geübt und gefördert wird. Diese Angebote werden bislang jedoch zu wenig nachgefragt. Die Volkshochschule beteiligt sich angesichts des Ausmaßes der Problematik an dem Projekt „EQUALS“. Dieses will mehr Betroffene erreichen und ihnen somit Chancen zu gesellschaftlicher Teilhabe eröffnen.
Modellhaft werden innerhalb dieses Projektes an sechs Standorten in Deutschland sogenannte Alpha-Bündnisse gegründet. Dort sollen die Ressourcen von Volkshochschulen und Beratungs- und Unterstützungsinstitutionen gebündelt werden. Die Frankfurter Volkshochschule (Sonnemannstraße 13) lädt nun zur Auftaktveranstaltung und Initiierung des Frankfurter Alpha-Bündnisses ein: Am 5. Dezember treffen sich dort Vertreter von Bildungsinstitutionen, Träger der Sozialen Arbeit, ARGEn und andere Einrichtungen von 10 bis 13 Uhr. Referenten stellen das Konzept der sozialintegrativen Alphabetisierung vor. Im Anschluss werden Möglichkeiten diskutiert, wie funktionale Analphabeten in Frankfurt über eine sogenannte „Netzwerkarbeit“ unterstützt und gefördert werden können.
„EQUALS“ steht für „Erhöhung von Effizienz und Qualität in der Alphabetisierung durch Lebensweltforschung und Entwicklung Sozialintegrativer Beratungs- und Lernangebote“. Das Projekt wird vom Deutschen Volkshochschulverband koordiniert und gemeinsam mit dem apfe-Institut der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit Dresden durchgeführt. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.