Für ein besseres Bildungssystem demonstrieren die Studenten und hinterlassen zugleich einen großen Scherbenhaufen. Wie das Präsidium der Frankfurter Uni mitteilte, sei bisher ein Schaden in sechsstelliger Höhe angerichtet worden. Gestern war das historische Casino von Polizeikräften geräumt worden. 150 Polizisten waren im Einsatz um die rund 200 Besetzer zu entfernen. Während ihres Protestes haben die Studenten Teile der Universität blockiert, wobei ein Café, Toilettenanlagen sowie historische Parkettböden und Vertäfelungen beschädigt worden sein sollen. Dies wird vom Universitätspräsidenten Werner Müller-Esterl als Provokation verstanden. Allerdings gehe er davon aus, dass es sich bei den Randalierern um eine kleine Gruppe von Aggressoren handele, die nicht repräsentativ für das Gros der Studierenden seien. Mit der Zerstörungswut hätten die Protestler ihre eigenen Ziele untergraben. Vertreter der Studenten sehen das freilich anders: Es seien lediglich einige Wände bemalt worden. Unverhältnismäßig sei der Eingriff der Polizisten gewesen, die laut AStA mit Schlagstöcken angerückt seien und einige Studenten verletzt hätten. Müller-Esterl bezeichnete in einer Mitteilung die Räumung des Gebäudes als letztes Mittel. Das Casino, das geräumt worden ist, befindet sich in der denkmalgeschützten früheren Konzernzentrale des Chemieriesens IG Farben. Seit 2001 ist das 1928 von dem Architekten Hans Poelzig errichtete Gebäude Sitz der Goethe-Universität. Foto: Alicia Lindhoff