Kaizers Orchestra sind nicht Kaisers Chief. Kein britischer Hype, sondern solide norwegische Aufbauarbeit. Kontinuierlich haben sie an ihrer Fanbase gearbeitet. Und so war auch die Batschkapp dieses Mal wieder voll.
Auch wenn die Band gerne unter Alternative firmiert, eigentlich ist es (fast) eine Mainstream-Band. Da sind zwischendrin schon mal Nummern dabei (die Singles?), die klingen wie, fröhlich zum Mitklatschen und Mitsingen, wie spanische Mädchenbands. Aber der Folklore haben sie sich nie verschlossen und die Polka gehört mit zu ihrem Konzept.
Was die Kaizers, eine freundliche „Familie“ in schicken Anzügen wie zur Beatära (nur der Keyboarder trägt die Gasmaske aus dem Bandlogo, ein echter Kontrast zu seinen dekorativen Lampenschirmen rund um die Tasteninstrumente), spezial macht, ist ihre Vorliebe für alte Autofelgen und Ölfässer, die sie – mal als netten Kontrapunkt, mal vehementer und konsequenter in wildem Strobolight – mit Brecheisen bearbeiten. Da bekommt ihre Musik etwas sehr Maskulines, ja Martialisches. Für die Fans ist das Ganze – beinah vergleichbar mit Auftritten von Gruppen wie Manu Chao – eine riesengroße Party, wie auch getanzt wird bis zum Umfallen.