Tower 185

Abrissparty im Nebel

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Am Sonntag öffneten sich einige Hochhäuser für ihre Mitarbeiter, damit sie die Sprengung des AfE-Turms mit der besten Aussicht genießen konnten. Doch der Nebel machte das Vergnügen zunichte. Auch im Tower 185.

Christoph Schröder /

Wie schön hätte das alles werden können, wie erhaben und luxuriös zugleich: Sonntagmorgen, 9.30 Uhr, Tower 185 an der Friedrich-Ebert-Anlage, 45. Stock, 200 Meter über dem Erdboden: Eine Menge gut gelaunter Anwälte und Unternehmensberater mit Familien, hübsch zurecht gemachte Frauen, wuselige und sehr aufgeregte Kinder, dazwischen ein paar Journalisten, Fotografen und Kameraleute, denen die Eigentümer des neuen Büroturms freundlicherweise Zugang gewährt hatten, um die Sprengung des Uni-Turms aus einer spektakulären Perspektive, sozusagen von oben, beizuwohnen. Ein Frühstücksbüffet mit allem, was dazu gehört, Croissants, Kaffee, Joghurt. Beste Stimmung also. Und ein Problem: Man sah nichts. Gar nichts. Als seien die Panoramafenster mit Milchglas bestückt, legte sich die trübe Frankfurter Wolken- und Dunstdecke um die Spitzen der Hochhäuser, so als habe Gott gewollt, dass man sich den Abriss einer Frankfurter Institution nicht allzu bequem machen sollte. Gegen 9.45 Uhr, als klar war, dass die Sicht nicht besser werden würde, verteilten sich die Mieter der unteren Stockwerke in ihrer Büros unterhalb der Wolkendecke. Die Journalisten, die hier keinen Zugang hatten, begaben sich dorthin, wo sie ohnehin am besten aufgehoben sind – nach unten, unters Volk. Auf diese Weise hörten wir zumindest den Knall. Und nicht allzu lange, nachdem die Staubwolke sich auf Bockenheim herabgesenkt hatte, kam die Sonne durch die Wolken und die Sicht wurde klar.


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