Es ist immer etwas Besonderes, wenn die beiden Nachbarn aus Hessen gemeinsam auf Korbjagd gehen. Diesmal gestaltete sich das Derby zwischen den Skyliners und den Gießen 46ers recht einseitig. Die Korbjäger vom Main gewannen, ohne einmal die Führung abgegeben zu haben, mit 69:57 und fuhren den fünften Sieg in Folge ein. Erst am Freitag hatten sie sensationell gegen den Tabellenzweiten und letztjährigen Vizemeister, die Artland Dragons, mit 87: 75 gewonnen.
Wenn die beiden hessischen Bundesliga-Teams aufeinandertreffen, dann brodelt es auf dem Feld genauso wie auf den Rängen. Auch diesmal reisten hunderte Auswärtsfans an, um ihr Team zu unterstützen. Letztes Jahr war das Derby in Frankfurt ein Krimi. Erst mit der Schlusssirene entschied Rouven Roessler das Spiel für die Gäste.
Die Vorraussetzungen für ein Topspiel stimmten auch diesmal wieder. Die 46ers spielen derzeit gegen den Abstieg und brauchen jeden Punkt. Die Deutsche Bank Skyliners hingegen kämpfen am anderen Tabellenende um eine günstige Ausgangsposition für die Playoffs. Von Beginn an setzten die Frankfurter die richtigen Akzente und erarbeiteten sich nach dem ersten Viertel souverän eine 20:14 Punkteführung. Mann des Viertels war Ilian Evtimov, der auf acht seiner insgesamt 21 Zähler kam und somit Top-Scorer der Deutsche Bank Skyliners wurde. Eine gute Ausbeute konnte erneut Power-Forward Derrick Allen mit 18 und Koko Archibong mit elf Punkten verbuchen. Auf Seiten der Gäste zeigte Obie Trotter eine Galavorstellung. Der Aufbauspieler der 46ers erzielte 21 teilweise spektakuläre Punkte.
Im zweiten Spielabschnitt legten die Skyliners noch eine Schippe drauf und zogen den Giessenern davon. Mit 25: 9 gewannen die Frankfurter Korbjäger dieses Viertel und zeigten eine undurchdringliche Defensive gegen die Schlüsselspieler der Gäste. Bei einem Halbzeitstand von 46:23 schlichen die Giessener mit hängenden Schultern in die Kabine. In der Ballsporthalle machte bereits die Welle ihre Runde. Die Fans schnupperten Playoff-Luft, nach der wohl besten Halbzeit der kompletten Saison.
Doch dann kam das berüchtigte dritte Viertel, das den Fans immer wieder die Sorgenfalten in die Stirn gräbt. Angeführt von Obie Trotter, der auch schon letzte Woche beim 71:64 Sieg gegen Meister Bamberg 19 Punkte verbuchte, hatten die Giessener einen 0:9 Lauf und kamen bis auf 54:44 an den Gastgeber heran. Zum Ende des dritten Quartals kriegten die Skyliners dann doch noch die Kurve und bauten die Führung wieder ein wenig aus.
Mit 59:45 ging es ins letzte Viertel, in dem die Frankfurter weiter ihrer Form aus der ersten Halbzeit hinterherliefen, nicht in Fahrt kamen und magere zehn Punkte erzielten. Jedoch verpasste Giessen die Chance, Frankfurts Korbflaute auszunutzen und aufzuholen, da sie selbst nur zwölf Zähler erzielen konnten. So gewannen die Deutsche Bank Skyliners am Ende doch recht deutlich mit 69:57 und müssen nächste Woche beim BC Göttingen antreten. Tipoff ist am 13. April um 19 Uhr.