Schade eigentlich

Sommermärchenhafter Nahverkehr

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Ist es Ihnen auch aufgefallen? Während der Frauen-WM, also drei Wochen lang, fuhren die Busse und Bahnen öfter? Warum, so fragten wir uns und auch traffiQ, kann das nicht immer so optimal laufen?

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Es war ein Traum für die Nutzer des Öffentlichen Nahverkehrs. Vom 25. Juni bis zum Finale der Frauenfußball-Weltmeisterschaft konnte man an den Tram- und Bushaltestellen stehen, wann man wollte – die Verbindungen waren immer optimal. Busse und Bahnen fuhren in der Stadt öfter, sogar bis in den späten Abend hinein und teilweise sogar mit mehr Wagen. Die U-Bahn-Linien U1-U8 und die Straßenbahnlinien 11, 12, 16 fuhren an Freitagen und Samstagen zusätzlich circa eine Stunde länger. Auch die S-Bahnen waren abends deutlich öfter und länger unterwegs. Doch das ist nun leider vorbei. Aber warum? Das JOURNAL FRANKFURT fragte nach.
Warum fahren Busse und Bahnen nicht immer wie während der WM? In den drei Wochen hat man doch gesehen, dass es grundsätzlich möglich ist. „Es scheitert schlicht an der Zahl der Fahrgäste und an den Kosten, die es verursacht, mit leeren Zügen zu fahren“, sagt Klaus Linek, Sprecher von traffiQ. Doch waren die Züge und Busse während der Weltmeisterschaft keineswegs ausgelastet, so wie es auch bei den Fußballgärten am Main nicht immer der Fall war und es gab auch nur vier Spiele in Frankfurt. Dennoch wurde die gesteigerte Taktung beibehalten. „Wir haben den WM-Fahrplan aus logistischen Gründen auf die drei Wochen gestreckt, weil es den Fahrgästen sonst nicht vermittelbar gewesen wäre. So war das Angebot einheitlich, wohlwissend, dass es nicht immer ausgelastet sein würde.“ Es seien letztlich die Kostengründe und auch der Umweltaspekt, die dafür sprächen, dass man im normalen Alltag jenseits des Sommermärchens den Fahrplan wieder reduziere. Auch eine regelmäßige Fahrpreiserhöhung des RMV könne die Mehrkosten nicht decken. „Außerdem müssen wir Angebot und Nachfrage irgendwie zusammenbekommen:“ Sprich: Wo keine Fahrgäste zu erwarten sind, da fährt auch keine Bahn. „Wir versuchen eine Mitte zu finden zwischen dem Wünschenswerten und dem Finanzierbaren.“ Dafür so tröstet Linek, habe man ein verhältnismäßig gutes Angebot im Vergleich zu anderen Städten. Immerhin gäbe es Verbindungen von 4 Uhr morgens bis um 1 Uhr in der Nacht und zudem seien Nachtbusse unterwegs.


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