Mit der Verleihung der Hauptpreise ging am Dienstag abend das zehnte GoEast-Filmfestival in Wiesbaden zuende, wobei die Wiederholung des Wettbewerbprogrammes im Frankfurter Metropolis noch bis Mittwoch lief. Dabei erwies sich das Wettbewerbsprogramm aus zehn Spiel- und fünf Dokumentarfilmen im Jubiläumsjahr als durchwachsen, wobei die aus Mitgliedern früherer Teams zusammen gesetzte Jury insgesamt eine passable Wahl traf. Wie zu erwarten wurde der russische Berlinale-Wettbewerbsbeitrag "How I Ended This Summer" mit zwei Preisen ausgezeichnet, dem Kritikerpreis der FIPRESCI sowie dem Preis des Auswärtigen Amtes. Den Hauptpreis, die "Goldene Lilie", erhielt das realistische, dicht inszenierte georgische Drogendrama "Street Days", mit dem kaum jemand wirklich rechnete. Den Preis für die beste Regie erhielt Jozéf Pacskovszky für das stimmungsvolle, schwarzweiß fotografierte Drama "Days of Desire" über ein stummes Dienstmädchen zwischen seinem Arbeitgeberehepaar. Zu den Höhepunkten des Wettbewerbs zählte der romänische Beitrag "Medal of Honor", mitproduziert vom Frankfurter Karl Baumgartner. Immerhin sprach die Jury Hauptdarsteller Victor Rebengiuc, der in dem leicht satirischen Beitrag einen sturköpfigen Kriegsveteranen verkörperte, eine lobende Erwähnung aus. Leider sorgte das Flugzeugchaos dafür, dass zwei viel versprechende Filme in Nebenreihen und einige Gäste nicht ankamen, aber insgesamt hielten sich die Programmänderungen in Grenzen. Gregor Ries