Der Autohersteller Opel hat nach eigenen Angaben eine wichtige Hürde auf dem Weg zu einer Staatsbürgschaft genommen. Das Unternehmen gelte als Opfer der Wirtschaftskrise, sagte Opel-Chef Nick Reilly der Wochenzeitung «Die Zeit» laut Vorabbericht. «Opel wurde von der Krise zu einem ungünstigen Zeitpunkt getroffen. Ohne die Krise wäre die Existenz von Opel nicht gefährdet gewesen», sagte er. Genau das war laut Bericht in den Gesprächen mit der Bundesregierung lange Zeit umstritten. «Diese Frage ist inzwischen mit den Regierungen geklärt», sagte Reilly.
Zwei Fragen seien nun zwischen der Bundesregierung und dem Autohersteller noch offen. «Wir müssen eine federführende Bank für den Kredit in Deutschland finden - und klären, in welcher Reihenfolge Kredite später zurückgezahlt werden», sagte Reilly. Offenbar soll Opel die Kredite, für die der Steuerzahler bürgt, zuerst zurückzahlen. «Wir klären diese Frage zurzeit intern», sagte Reilly. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums konnte die Aussagen Reillys zunächst nicht kommentieren.
Der US-Mutterkonzern General Motors beziffert die Sanierungskosten für die europäische Tochter Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall auf 3,7 Milliarden Euro, wovon GM selbst 1,9 Milliarden Euro tragen will. Von den verbleibenden 1,8 Milliarden soll Deutschland 1,3 Milliarden Euro übernehmen. Das verbleibende Geld sollen andere europäische Länder mit Opel- beziehungsweise Vauxhall-Standorten beisteuern. Die Sanierung soll 8000 der rund 48 000 Arbeitsplätze in Europa kosten. Von den etwa 25 000 Jobs in Deutschland sollen 4900 wegfallen.
In etwa zwei bis drei Jahren will Reilly zudem einen neuen Kleinstwagen, einen sogenannten Mini vorstellen. Er soll «Singles und junge Paare in Städten ansprechen, für die die schiere Größe ihres Fahrzeugs kein Statussymbol mehr ist. Es sind Menschen, die sich niedrige CO2-Werte, geringen Verbrauch und ein schickes Design wünschen.» Dieses Auto werde auch «die Basis eines Elektro-Minis» sein.