In Herborn wurde ein Polizeibeamter bei einer Messerattacke getötet, ein weiterer schwer verletzt. Auch in einem Wiesbadener Bus und in einer Wohnung in Frankfurt-Höchst gab es Angriffe auf Beamte.
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Nach einem Messerangriff verstarb am Morgen des Heiligabend ein 46-jähriger Polizeibeamter. Sein 47-jähriger Kollege und der 27-jährige Angreifer wurden schwer verletzt. Das Drama begann mit einer Fahrkartenkontrolle gegen 7 Uhr morgens. Ein Schaffner rief die Polizei, weil sich der Mann nicht kontrollieren lassen wollte. Laut Angaben der Ermittler wurden die Beamten von ihm mit einem Messer angegriffen, als sie den am Bahngleis stehenden Zug betraten. Die Polizisten versuchten den Angriff abzuwehren, hierbei kam auch eine Schusswaffe zum Einsatz.
Die Polizei Frankfurt veröffentlichte auf ihrer Facebook-Seite diesen Post, der sich weit durch die sozialen Netzwerke verbreitete:
++ Wir sind fassungslos und voller Trauer ++ Ein 46-jähriger Kollege aus Herborn wurde im Dienst am 24.12.15 getötet....
Am 1. Weihnachtstag wurde ein Polizist in einem Wiesbadener Linienbus angegriffen. Zu der Auseinandersetzung am Platz der Deutschen Einheit kam es, nachdem der 28-Jährige Angreifer, Aussagen zufolge, den Busfahrer in einem Linenbus und mehrere Fahrgäste provoziert und beleidigt haben soll. Eine verständigte Streifenwagenbesatzung forderte daraufhin den Mann auf, den Bus zu verlassen, was dieser jedoch verweigerte. Bei den weiteren Maßnahmen kam es schließlich zu der handgreiflichen Auseinandersetzung bei denen der 28-Jährige und seine 26-jährige Begleiterin auf die Beamten eingetreten haben sollen. Bei dieser Konfrontation erlitten der Polizist und der Beschuldigte leichte Verletzungen. Für die Frau und den Mann endete der Abend im Polizeigewahrsam. Gegen beide wurden Strafanzeigen erstattet.
Am frühen Morgen des 27. Dezembers führten Familienstreitigkeiten in der Adolf-Haeuser-Straße in Frankfurt-Höchst zu einem Pfeffersprayangriff auf zwei Polizeibeamte des 17. Reviers. Die Beamten waren gegen 4.15 Uhr zu einer Wohnung gerufen worden, nachdem der 20-jährige Sohn mit seinen Eltern massiv in Streit geraten war. Beim Eintreffen der beiden Beamten stand der Sohn auf dem Balkon. Als er angesprochen wurde, zog er, so heißt es im Polizeibericht, "plötzlich und völlig unerwartet" ein Pfefferspray hinter seinem Rücken hervor und sprühte die Streife ein. Dabei traf er eine 32-jährige Beamtin mitten im Gesicht und den Augen, die sofort handlungsunfähig war. Ihr Kollege konnte den Angriff weitestgehend abwehren. Anschließend gelang dem Täter im allgemeinen Durcheinander die Flucht aus der Wohnung. Eine sofort eingeleitete Fahndung verlief bislang erfolglos. Die Polizistin musste medizinisch versorgt werden und ihren Dienst beenden. Der mit einem großen Pfefferspray bewaffnete Sohn ist etwa 1,90 groß, trug zur Tatzeit eine schwarze nach hinten gedrehte Kappe und ein rotes Oberteil.