Die Uniklinik dient der Forschung und Lehre und der Patientenbehandlung – mit einem großen Erweiterungsbau soll diesem Anspruch besser entsprochen werden. Am Dienstag wurde für den 208 Millionen teuren Anbau der Grundstein gelegt.
Nicole Brevoord /
Stolz ragt das Hauptgebäude, Haus 23, der Universitätsklinik in den Himmel. Wer hier untergebracht ist, vergisst leicht, dass dieses Krankenhaus nicht nur die Behandlung von Patienten im Sinn hat, sie ist ebenso ein Ort der Forschung und Bestandteil der von Bürgern von Bürgern gestifteten Goethe Universität, die künftige Mediziner ausbildet. Um all diesen Ansprüchen gleichermaßen gerecht zu werden, bedarf es viel Platz und besseren Vernetzungen unter den Fachbereichen. All das soll ich bis Anfang 2017 mit einem umfangreichen Erweiterungsbau, der sich an der Rückseite des heutigen Hauptgebäudes befinden wird, drastisch verbessern.
Am Dienstagnachmittag wurde feierlich der Grundstein für das derzeit größte Neubauprojekt des Landes Hessen im Hochschulbereich gelegt. 208 Millionen Euro lässt sich das Land Hessen diese über das HEUREKA-Programm finanzierte Erweiterung kosten, erhofft man sich dadurch doch, dass der ohnehin national recht gute Ruf der Frankfurter Uniklinik noch gefestigt wird. Seit 2006 sind allgemeine Umstrukturierungen des Uniklinikcampus im Gange.
„4300 Ärzte und wissenschaftliche Mitarbeiter arbeiten in de 26 Einzelkliniken und Forschungszentren und versorgen jährlich 42 000 stationäre und 180 000 ambulante Patienten im Jahr“, verdeutlicht Staatssekretär Horst Westerfeld vom Hessischen Ministerium der Finanzen.
Bis Juli 2104 sollen die noch im Bau befindlichen Sockelgeschosse am Hauptgebäude für Nutzer und Patienten bezugsfertig sein. Durch die Modulbauten Haus 18 und 11 A wurden bereits die Dermatologische Klinik in modernen Räumen untergebracht. Mit den drei Anbauten von Haus 23 wird der bestehende Zentralbau nach Süden erweitert. Künftig sollen dort, wo sich derzeit eine gigantische Baugrube auftut – aus der man übrigens 3000 Kubikmeter Braunkohle befördert hat und dabei auf 18 Millionen Jahre alte Baumreste und versteinerte Fische gestoßen ist, was besonders das Senckenberg Institut freut – die sogenannten „Kopffächer“ untergebracht werden. Wer ab 2017 also nach den Abteilungen für Augenheilkunde, HNO, ,Neurologie und Neuroradiologie sowie Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie sucht, der wird im südlichen, 20 000 Quadratmeter umfassenden Anbau fündig werden. „Durch die bauliche Neustrukturierung bringen wir benachbarte Disziplinen in einem Gebäudekomplex zusammen. Damit steigern wir nicht nur die betriebswirtschaftliche Effizienz, sondern fördern auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Dadurch können wir die Qualität der Patientenversorgung noch weiter verbessern“, sagt Jürgen Schölmerich, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Frankfurts.
Durch den Anbau sollen kurze Wege etwa vom Schockraum zum Hubschrauberlandeplatz als auch zur Neurologie gewährleistet werden. Unter dem gesamten Zentralbau soll sich künftig ein gemeinsames Untergeschoss erstrecken.