MdW auf Degussa-Gelände

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red /

Das Museum der Weltkulturen soll künftig auf dem Degussa-Gelände am nördlichen Mainufer zu Hause sein. Laut Planungsdezernat, hat sich die Stadt mit dem Grundstückseigner Deutsche Immobilien Chancen (DIC) darauf geeinigt, dass ein international bedeutendes Architekturbüro, das bisher noch nicht in Frankfurt vertreten ist, mit dem Neubau beauftragt werden soll. In einem Gutachterverfahren werden im Spätsommer eine Hand voll Büros um einen Entwurf gebeten.


Die lukrativen Grundstücke, die direkt am Mainufer gelegen sind, werden auf Wunsch der DIC für Wohnungen freigehalten. Stattdessen wird das Ausstellungshaus in der Seckbächer Gasse, gegenüber dem Kameliterkloster errichtet, zu Füßen des geplanten Büroturms. Um den freien Blick auf das Gebäude zu ermöglichen, wird ein Abriss der Eckbebauung zur Weißfrauenstraße erwogen. Die Kosten für das Projekt liegen zwischen 50 und 60 Millionen Euro, die DIC wird das Gebäude voraussichtlich für 3,5 Millionen Euro jährlich an die Stadt Frankfurt vermieten.


Ab dem Jahr 2012 soll der Sammlung des Museums eine Nutzfläche von 7.000 bis 8.000 Quadratmetern zur Verfügung stehen. Damit könnte ein Großteil der rund 70.000 Stücke des Hauses präsentiert werden, ohne auf Flächen des benachbarten Historischen Museums zurückgreifen zu müssen.


Die kulturpolitische Sprecherin der FDP-Stadtverordnetenfraktion, Brigitte Reifschneider-Groß, kommentiert die Umzugspläne des Magistrats für das Museums der Weltkulturen so: „Das ist der erste Schritt zur Demontage des Museumsufers. Nun will man zugunsten der Platzierung eines renommierten Museums in ein Wohngebiet einen Teil von Deutschlands schönstem an einem Fluss gelegenen Kulturboulevard opfern.“ Die Liberalen blieben bei ihrer Überzeugung, dass eine Lösung am jetzigen Standort sinnvoller gewesen wäre. Jetzt sei zu erwarten, dass die Kosten für die Jahresmiete und für den laufenden Museumsbetrieb deutlich über dem Betrag lägen, der für die Variante, Erweiterungsbau im Garten des bisherigen Standortes, angefallen wäre. Zudem hätte sich auch die Möglichkeit eröffnet, die bisher als Abstellplatz genutzte Parkfläche angemessen aufzuwerten.


Die Liberalen hätten daher eine entsprechende Anfrage an den Magistrat gerichtet, um darüber hinaus zu erfahren, wie sich der Magistrat den weiteren Verbleib des Museums nach Ablauf des Mietvertrages vorstelle. Ebenso wolle die FDP wissen, welche Möglichkeiten zur Nutzung der zentralen Freifläche auf dem Degussa-Areal für das Museum vorgesehen seien. Reifschneider-Groß: „Wichtig ist für uns auch die ungeklärte Zukunft der bisher vom Museum genutzten Villen. Wir wollen vom Magistrat erfahren, welche zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten er für diese attraktiven Gebäude sieht.“ Die FDP werde sich dafür einsetzten, dass an dieser Stelle des Museumsufers weiterhin Kultur stattfindet.


Foto: Museum der Weltkulturen


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