Noch mehr Ärger für Thilo Sarrazin. Jetzt wurde das Vorstandsmitglied der Bundesbank aufgrund seiner Aussagen über Muslime vom hessischen Landesausländerbeirat angezeigt.
red /
Corrado di Benedetto, Vorsitzender des Ausländerbeirates, begründete das Vorgehen damit, dass Sarrazin durch seine besonders verletzenden und menschenverachtenden Äußerungen bestimmte Ausländergruppen zu Menschen zweiter Klasse degradiere. Das betrachte man als Angriff auf die Menschenwürde und erfülle somit den Tatbestand der Volksverhetzung. Anders als der 65-Jährige behaupte, sei die Integration von Zuwanderern in den letzten Jahren gut vorangekommen. Benedetto forderte eine sachliche Debatte des Themas, die Provokationen wie die von Sarrazin schadeten nur. Ende der vergangenen Woche hatte der Vorstand der Bundesbank beschlossen, sich von Sarrazin zu trennen. Ursache dafür waren dessen Thesen zur angeblich mangelnden Integrationsbereitschaft von Muslimen sowie die Aussage, es gebe ein Juden-Gen.