Drei Monate lang hat sich die Polizei mit ihrer Besonderen Aufbauorganisation (BAO) zum Ziel gesetzt, die Kriminalität im Viertel durch mehr Präsenz zu reduzieren. Jetzt ziehen die Beamten ein erstes Fazit.
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Dass die Drogenszene am Frankfurter Bahnhofsviertel ihren Platz hat, ist keine Neuigkeit. Um eine Ausbreitung der Kriminalität zu verhindern und ein Zeichen zu setzen, gründete die Frankfurter Polizei im November die BAO Bahnhofsviertel und verstärkte in den letzten drei Monaten die Kontrollen im Viertel. 52.000 Einsatzstunden der Frankfurter Beamten seien seit Ende November geleistet worden, hinzu seien 16.500 Stunden der hessischen Bereitschaftspolizei gekommen. So seien 327 Personen in Gewahrsam genommen und 46 Täter wegen Drogenbesitz in Untersuchungshaft genommen worden.
Von insgesamt 1941 Strafanzeigen wurden 1050 Fälle wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz gestellt. Insgesamt sei der offene Drogenhandel durch die erhöhte Präsenz der Polizeibeamten zurückgegangen. Bekannte Drogendealer trauten sich seltener in das Bahnhofsviertel.
Wie weit manche Menschen gehen würden, um nicht beim Drogenhandel von der Polizei erwischt zu werden, zeigen die folgenden Beispiele: Ein Crackdealer versuchte bei einer Kontrolle eine größere Menge an Cracksteinen zu verschlucken, um diese zu verbergen. Die Beamten konnten ihn an diesem lebensgefährlichen Versuch hindern. Es geht jedoch noch dreister: Ein Drogenhändler dealte aus dem Kinderwagen seines zweijährigen Sohnes und versteckte die Drogen unter dem Sprössling, berichtet die Polizei.