Nach dem tiefen Einbruch in diesem Jahr wird die hessische Wirtschaft einer Prognose zufolge im kommenden Jahr wieder um 1,5 Prozent wachsen. Diese Zahl legten das Statistische Landesamt und Wirtschaftsverbände am Donnerstag in Wiesbaden vor. Deutschlandweit soll das Wachstum bei 1,2 Prozent liegen. In diesem Jahr werde das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt in Hessen voraussichtlich um 3,9 Prozent sinken. Deutschlandweit wird ein Minus von 5,0 Prozent erwartet.
Die Konjunktur in Hessen sei bislang nicht so stark von der weltweiten Wirtschaftskrise getroffen worden wie in Deutschland insgesamt, hieß es zur Begründung. Es gebe außerdem erste Anzeichen für eine Erholung. 2010 werde sich vor allem die chemische Industrie wieder besser entwickeln, sagte der Präsident des Statistischen Landesamtes, Eckart Hohmann. Zum hessischen Wachstum beitragen würden auch das Baugewerbe, das vom Ausbau des Frankfurter Flughafens profitiere, der Großhandel und die Energiewirtschaft.
Die Gemeinschaftsprognose wurde vom Statistischen Landesamt sowie den hessischen Arbeitsgemeinschaften der IHK und der Handwerkskammern erstellt. Trotz des erwarteten Wirtschaftswachstums im kommenden Jahr wird die Arbeitslosigkeit in merklich steigen. Es werde damit gerechnet, dass 2010 im Durchschnitt 250.000 Menschen keine Arbeit haben, sagte der Leiter der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, Wolfgang Forell, am Donnerstag in Wiesbaden.
Im November waren in Hessen 195.000 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Rund 70.000 weitere Menschen befänden sich in Kurzarbeit, sagte Forell. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten insgesamt werde 2010 ebenfalls sinken. (dpa)