Grüne Baumpaten

Oh du schönes Weihnachtsbäumli

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Es ist zwar erst September, aber die Wahl für den Frankfurter Weihnachtsbaum ist jetzt gefallen. In diesem Jahr kommt er ausnahmsweise aus dem Frankfurter Stadtwald – der grünen Stadt Zürich sei dank.

Julia Lorenz /

Ja, ist denn schon Weihnachten? Laut Kalender nicht. 107 Tage haben wir noch Zeit, um den Gänsebraten in den Ofen zu schieben, einen Weihnachtsbaum zu kaufen, ihn mit Kugeln und Schleifen aufzuhübschen und die Geschenke unter ebendiesem zu positionieren. Ganz so lange lässt sich die Stadt Frankfurt aber keine Zeit. Immerhin wird der Baum auf dem Römerberg bereits in der ersten November aufgestellt. Traditionell wird der Weihnachtsbaum von einer Partnergemeinde gesponsort und auf einem Tieflader hunderte von Kilometern in die Mainmetropole transportiert. Nicht gerade klimafreundlich. Das findet auch die rot-grüne Züricher Regierung – die Baumpaten 2010 – nicht gut, haben sie sich doch auf die Fahnen geschrieben, die „2000-Watt-Gesellschaft“ anzustreben. Deshalb kommt der Baum in diesem Jahr nicht aus der Ferne, sondern aus dem Frankfurter Stadtwald. Umweltdezernentin Manuela Rottmann ist angetan von dieser Idee: „Ich finde es schön, dass Zürich an ihren Prinzipien festhält.“ Davon könnten sich die anderen Partnergemeinden noch eine Scheibe abschneiden. Und so begaben sich die Umweltdezernentin, Tourismus-Chef Thomas Feda, der Schweizer Generalkonsul Pius Bucher und Frankfurter Journalisten in das Revier von Förster Roman Brunner im Stadtteil Bergen-Enkheim, um die ausgesuchte Fichte zu begutachten. 30 Meter hoch und 105 Jahre alt kommt er daher. Feda zeigt sich begeistert: „So einen alten Weihnachtsbaum hatten wir noch nie.“ Alle waren sich einig: An diesem Baum wird es nichts zu nörgeln geben. Wir werden sehen. Immerhin fanden sich bisher stets Kritiker, die sich beschwerten: Da war die Fichte mal zu dünn, mal zu klein, mal zu licht, mal zu krumm. Aber diesmal besteht zumindest nicht die Gefahr, dass das gute Stück nach einer stundenlangen Fahrt gänzlich demoliert dreinschaut. Dennoch: Die Begutachtung war geheim und auch der Standort wird dies bis zum Tag des Fällens bleiben. Viel zu groß ist die Angst, dass sich Liebespaare mit einem eingeritzten Herz darauf verewigen oder gar konkurrierende Nachbarstädte das Prachtstück stehlen könnten. Gibt es doch schon Pläne für seine weihnachtliche Verschönerung: Bis zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes am 25. November wird die Fichte mit 5000 Energiesparlampen, roten Schleifen und goldenen Glocken geschmückt.


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