Das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden hat auf seiner Pressekonferenz heute vor einem Anstieg der Internetkriminalität berichtet. „Die Zahl der Phishing-Angriffe ist gestiegen“, so BKA-Präsident Ziercke. Beim Phishing wird mittels fingierter E-Mails und Internetseiten versucht, dem arglosen Online-Banking-Nutzer Zugangsdaten und Geheimzahlen abzuluchsen. Doch auch über auf Computer eingeschleuste Programme, sogenannte Trojaner, würden massiv Daten abgefischt. Der Ermittler Mirko Manske berichtete auch von Betrugsfällen beim Online-Aktienhandel – dabei würden über Online-Depots zahlreiche Kauforder gleichzeitig abgewickelt, um die Kurse von Unternehmen zu beeinflussen. Das BKA befürwortete in diesem Zusammenhang die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur sogenannten Vorratsdatenspeicherung, nach der die Ermittlungsbehörden bei schweren Straftaten Zugriff auf die Verbindungsdaten von Internetnutzern bekommen können. „Die IP-Adresse ist zentral für unsere Tätigkeit“, so Ziercke.
Das BKA machte auch auf steigenden Kreditkartenbetrug aufmerksam. Nicht mehr nur Geldautomaten, sondern auch EC-Karten-Stationen in Restaurants oder Geschäften würden manipuliert. Mit den gestohlenen Kartendaten wird dann im Ausland Geld abgehoben, der Schaden gehe mittlerweile in die Millionen.