Trauer um Bonobo-Affen

Favorisieren Teilen

Manfred Niekisch und sein Team müssen den Verlust von drei Menschenaffen verkraften: Die Jungtiere Tikala und Wolo starben an einem Infekt, der erwachsene Affenmann Ludwig musste eingeschläfert werden.

Traurige Nachrichten aus dem Frankfurter Zoo: Drei Affen aus dem Borgori-Wald sind gestorben, wie der Zoo am Mittwoch mitteilte. Mehrere Bonobo-Affen seien vor einigen Tagen an einem Infekt erkrankt und von den Tierärzten intensiv medizinisch behandelt worden, so Zoodirektor Manfred Niekisch. Dennoch sind mit der dreijährigen Tikala und dem erst ein Jahre alten Wolo zwei Jungtiere an der Erkrankung gestorben. Da das Immunsystem von Jungtieren weniger stark ausgeprägt ist, waren diese besonders anfällig für den Infekt.

„Unsere Tierärztinnen und unsere Tierpfleger haben den größtmöglichen Einsatz gezeigt, aber die Tiere nicht retten können. Die Untersuchung im Deutschen Primatenzentrum in Göttingen hat inzwischen erwiesen, dass die Kleinen an einer sehr schweren Lungen- und Mandelentzündung litten“, berichtet Niekisch. Ein weiterer erkrankter Bonobo-Affe, die eineinhalb Jahre alte Visola soll den Infekt aber mittlerweile überstanden haben und keine Symptome mehr zeigen.

Unabhängig von den Erkrankungen der Jungtiere muss der Zoo auch den Verlust von Bonobo Ludwig verkraften. Der Affenmann musste in hohem Alter eingeschläfert werden. „Mit 32 Jahren war Ludwig einer der ältesten Bonobo-Männer in menschlicher Obhut. In letzter Zeit ging es ihm immer schlechter, was auch seine Position in der ohnehin von den Weibchen dominierten Gruppe sehr schwächte“, so Niekisch. Vermutlich habe Ludwig einen Schlaganfall erlitten. Der Affe sei daher vor einiger Zeit von seinen Artgenossen getrennt und medizinisch behandelt worden. Als sich sein Zustand am Montag akut verschlechterte, entschloss sich die Zooleitung dazu, den Affen einschläfern zu lassen. Sein Körper soll jetzt vom Deutschen Primatenzentrum untersucht werden.

Favorisieren Teilen

JOURNAL – DER TAG

Täglich in Ihrem E-Mail-Postfach: JOURNAL-News kostenlos abonnieren.

Abschicken >