Frankfurt bleibt Kriminalitätshochburg

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julez82 /

Frankfurt bleibt seinem Ruf treu: Die Zahl der in der Stadt verübten Verbrechen hat im vergangenen Jahr zugenommen. Dennoch ist die Frankfurter Polizei stolz: Die Aufklärungsquote ist so hoch wie seit 1971 nicht mehr: 60,5 Prozent der Verbrechen konnten aufgeklärt werden (2008 waren es 59,6 Prozent). Polizeipräsident Achim Thiel ging bei der gestrigen Vorstellung der Kriminalitätsstatistik für 2009 sogar so weit, zu sagen: „Frankfurt ist eine der sichersten Großstädte Deutschlands.“

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 109100 Straftaten polizeilich erfasst, rund 3800 mehr als im Vorjahr – im Stadtgebiet sowie am Flughafen. Die meisten davon kamen bei aktiven Drogen-Kontrollen und Razzien im Bahnhofsviertel und in der Innenstadt zum Vorschein. Insofern ist die gesteigerte Zahl der drogen-bezogenen Verbrechen in der Statistik auf gesteigerte Kontrollen zurückzuführen. Auf Platz zwei (22 Prozent) liegen Kontoeröffnungs- und Überweisungsbetrug. Die Banken seien zu lax bei Kontoeröffnungen, kontrollierten oft noch nicht einmal die angegebenen Adressen der Kunden, monierte Thiel. Zudem wurden um einiges mehr Fahrräder gestohlen (insgesamt 468, Zunahme 15 Prozent). Deutlich angestiegen ist auch die Zahl der Wohnungseinbrüche: 392 mehr als im Vorjahr, insgesamt 1732. In den Jahren zuvor war die Zahl kontinuierlich gesunken. Fast die Hälfte der Einbrüche wurde tagsüber begangen. Aufgeklärt wurde nur etwa jeder sechste Einbruch. Den Grund für die hohe Zahl der Einbrüche kennt die Polizei jedoch: Aus der Nähe von Baden-Baden und Straßburg wandern seit einiger Zeit Einbrecherbanden, die aus Kindern und Jugendlichen bestehen, nordwärts bis Hamburg und suchen auf diesem Weg auch Wohnungen in Hessen heim. Allein im Dezember gingen 90 Einbrüche in Frankfurt auf das Konto der jungen Kriminellen. Sie stammen wohl aus Südosteuropa und fallen fast nur in Mehrfamilien- und Hochhäuser ein, seltener in Einfamilien- und Reihenhäuser. Sie benutzten nicht mehr Dittriche und andere bekannte Spezialwerkzeug, sondern zurechtgeschnittene Plastikflaschen. Um sich zu schützen, sei es wichtig, dass auch in einem anonymen Appartmenthäusern die Nachbarn darauf achteten, was im Haus passiert. „Ich appelliere die Menschen, ihre eigenen vier Wände zu sichern.“ Dafür gebe es auch Fachberater der Polizeilichen Beratungsstelle (Zeil 33, Tel. 069/755-55555). (stw)


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