Am Mittwoch wurde bekannt, dass sich der Flughafenbetreiber Fraport und die Gewerkschaft der Flugsicherung auf einen Tarifvertrag geeinigt haben. Die Streikgefahr ist vorerst gebannt.
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Wie der Flughafenbetreiber Fraport und die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) am Mittwoch bestätigten, besteht eine Einigung über einen neuen Tarifvertrag für die rund 200 Vorfeldmitarbeiter. Damit sind die Streiks die im Februar neun Tage lang immer wieder den Flugverkehr einschränkten und zu rund 1.700 Flugausfällen führten beigelegt.
Genauere Details über den Inhalt des Vertrags sind noch nicht bekannt, werden aber in den nächsten Tagen bekanntgegeben. Ersten Informationen zufolge sollen die Gehälter der Vorfeldlotsen und der Verkehrsplaner wohl auf das Niveau der Münchner Kollegen angehoben werden, während die Vorfeldaufseher in den Follow-Me-Autos keine Erhöhung erwarten können. Interessant wird sein, auf welche Laufzeit des Tarifvertrages sich die Parteien einigen konnten.
Trotz der Einigung wird es wohl in nächster Zeit noch nicht ganz still um dieses Thema werden. Nach den zwei Gerichtsurteilen, die den Streik beendet und einen Solidarstreik verhindert hatten, prüfen die Fraport und deren Hauptkunde Lufthansa zurzeit noch Schadensersatzforderungen gegen die GdF. Diese könnten mehrere Millionen Euro betragen.
Im Verhältnis zwischen den Gewerkschaften haben die Arbeitsniederlegungen für Spannungen gesorgt und ihre Spuren hinterlassen. Verdi hatte die GdF als unsolidarisch betitelt und das Vorgehen kritisiert. Vertreter der Luftverkehrswirtschaft stehen der Macht der Sparten-Gewerkschaften kritisch gegenüber. Sie fordern einen Schutz von Infrastrukturunternehmen gegenüber solchen Minderheiten und auch die Politik hatte bereits angekündigt, die Situation der Gewerkschaften wohl überdenken zu müssen. Wie sich die Lage entwickeln wird, bleibt abzuwarten, denn wie Veränderungen letztlich aussehen könnten ist mehr als fraglich – schon allein deshalb, weil auch den Sparten-Gewerkschaften das Grundrecht der Koalitionsfreiheit zusteht.