Was wäre die Stadt ohne ihre 150 Brunnen? Vergangene Woche hat Kulturdezernentin Ina Hartwig die diesjährige Brunnensaison eröffnet und erklärt, warum der Erhalt der Brunnen so kostspielig ist.
Nicole Brevoord /
Nicht nur vor der Alten Oper plätschert es wieder, auch links und rechts des prachtvollen Kulturbaus sprühen wieder die Fontänen. Die beiden sprudelnden Schalenbrunnen westlich und östlich der Alten Oper gehören zu den 150 Brunnen des Stadtgebiets, die Frankfurt in ein sommerliches Flair tauchen und bei Hitze für Abkühlung sorgen. Für 110 Brunnen ist das Kulturamt zuständig, um die restlichen 40 kümmert sich das Grünflächenamt. Doch diese Brunnen jährlich von Ende März bis Ende Oktober zu betreiben, ist eine kostspielige Angelegenheit. Allein für 2018 wurden insgesamt 321.000 Euro für den Unterhalt der Brunnen eingestellt. Inbegriffen sind da 240.000 für Wartung und Reparatur, 51.000 Euro Stromkosten und 30.000 Euro für die Denkmalpflege.
„Die Brunnen tragen zum urbanen Flair des Frankfurter Opernplatzes wesentlich bei. Sie sind Treffpunkte, Orte an denen man verweilen, sich austauschen und – wenn nötig – abkühlen kann. Sie bilden einen Ruhepol zur sonst so schnelllebigen Stadt. Ich freue mich sehr, dass diese kleinen Oasen auch dank des Frankfurter Brunnenprogrammes Schritt für Schritt saniert und instandgesetzt werden“, sagt Kulturdezernentin Hartwig (SPD). Die beiden Schalenbrunnen an der Alten Oper wurden nun aufwendig restauriert. Sie sind Teil der Opernanlage, die nach Plänen des Berliner Bildhauers Richard Lucae zwischen 1873 und 1880 erbaut wurde. Inmitten des runden Beckens aus Reinersreuther Edelgelb Granit ruht auf einer Säule die namensgebende Brunnenschale. Seit 1983 flankieren Kopien der im zweiten Weltkrieg zerstörten Opernbrunnen das Gebäude und vervollständigen das Ensemble. Ein Jahr standen die Alten Schalenbrunnen still, dann wurden sie komplett gesäubert, Rohre, Filteranlagen, Pumpen und Abläufe wurden ausgetauscht getauscht und die Becken mit einer Schutzschicht versehen. Im August letzten Jahres waren die Sanierungsmaßnahmen beendet. Das Ganze hat 35.000 Euro gekostet.
Im Jahr 2007 hat die Stadt eigens ein Brunnenprogramm aufgelegt, so dass für dieses Jahr zusätzliche 100.000 Euro für dringend notwendige Grundsanierungen zur Verfügung stehen, für die das jährliche Instandhaltungskostenbudget nicht reichen würde. So wurden 2016 der Lucae- und der Marshallbrunnen umfangreich erneuert und es gibt schon eine To-do-Liste für die kommenden Jahre; Der Sindlinger Ranzenbrunnen soll reaktiviert werden, die Sanierung des Märchenbrunnens, des Brunnens im Museum Angewandte Kunst sowie des Struwwelpeterbrunnens an der Hauptwache geplant.