Der Kaiserdom in voller Pracht

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Von der Spitze bis zum Sockel – in dieser Reihenfolge – ist in mehr als neunjähriger Arbeit der Westturm des St. Bartholomäus-Domes aufwändig saniert worden. Während dieser Zeit war das historische Wahrzeichen der Stadt Frankfurt größtenteils hinter Bauplanen verborgen; nur während der Fußball-WM 2006 wurde der gotische Turm kurz von seinen Gerüsten befreit. Zu diesem Zeitpunkt war bereits der zweite Bauabschnitt, der Arbeiten am mittleren Turmgeschoss umfasste, abgeschlossen. In diesem Herbst ist nun die dritte und letzte Sanierungsphase beendet worden; jetzt ragt der 95 Meter hohe Turm wieder unverhüllt aus Frankfurts Mitte hervor.

Stadtrat Edwin Schwarz hat den sanierten Dom Mitte November symbolisch an das katholische Dompfarramt St. Bartholomäus zur uneingeschränkten Nutzung zurückgegeben. Denn seit der Säkularisation 1803 ist der Dom, wie sieben weitere Innenstadtkirchen, Eigentum der Stadt; die Kirchengemeinden dürfen die Gebäude nutzen. Bis heute kommt die Stadt daher für den Bauunterhalt der Dotationskirchen auf. Die jüngste Sanierungskampagne stand unter der Projektleitung von Dombaumeister Robert Sommer vom Hochbauamt der Stadt.

Einen lebendigen Überblick der umfangreichen Arbeiten am Domturm verschafft das neu erschienene Buch 'Der Frankfurter Domturm', das vom Hochbauamt konzipiert worden ist. Für die Publikation haben Robert Sommer und Sabine Curth vom Hochbauamt den Verlag der Stiftung Denkmalschutz gewonnen, die Buchgestaltung hat der Frankfurter Grafiker Elmar Lixenfeld übernommen. Der Band ist reich bebildert, zahlreiche Fachautoren haben die Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten dokumentiert. In seiner Einführung gibt Dombaumeister Robert Sommer einen knappen Überblick über die Geschichte des Doms, während ein weiterer Artikel die einzelnen Aufgaben während aller drei Bauabschnitte schildert. Der Architekturkritiker Dieter Bartetzko und der Kunst- und Architekturhistoriker Christian Freigang beleuchten in ihren Beiträgen den Frankfurter Dom unter städtebaulichen, kunstgeschichtlichen und architektonischen Aspekten. Auch die Arbeit des Frankfurter Werkmeisters Madern Gerthener, nach dessen Plänen 1415 mit dem Dombau begonnen wurde, wird in beiden Aufsätzen gewürdigt. Ulrike Schubert, die parallel zu den Sanierungsarbeiten die baugeschichtliche Entwicklung des Doms untersuchte, liefert mit ihrem Beitrag eine wertvolle Dokumentation der verschiedenen Bauphasen, die insbesondere die Abgrenzung des mittelalterlichen Teils von der Wiederherstellung des 19. Jahrhunderts genau zu bestimmen half. Zu den denkmalpflegerischen Überlegungen, die die Restaurierungsarbeit leiteten, äußert sich zudem Stefan Timpe vom städtischen Denkmalamt. "Der Frankfurter Domturm. Stadtbild, Geschichte, Restaurierung". Herausgegeben vom Hochbauamt der Stadt Frankfurt am Main, monumente Publikationen. Bonn 2009.(pia)


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