Die Frankfurter Aidshilfe kritisiert das Vorgehen der öffentlichen Stellen und der Medien im Fall der No-Angels-Sängerin Nadja Benaissa. Durch die Inhaftierung der 26-Jährigenund der damit verbundenen Medienberichterstattung sei der Präventionsarbeit der Aids-Hilfen massiv geschadet worden. Viele der Betroffenen hätten Angst, dass sie bei einem offenem Umgang mit ihrer HIV-Infektion kriminalisiert werden könnten und fragten sich, ob es für sie Pflicht sei, sich als HIV-positiv zu zeigen. "Seit langem sind wir der Meinung, dass man nur verantwortungsvoll mit der Infektion umgehen kann, wenn man früh über seinen Zustand Bescheid weiß", so die Aidshilfe. Nach der Affäre um die verhaftete Sängerin sei es absehbar, dass viele es für besser hielten, sich nicht testen zu lassen. Es gelte dann das Motto: "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß". Benaissas Intimsphäre und ihre Persönlichkeitsrechte seien aufs Gröbste verletzt worden: "Unserer Meinung nach, sollten sich Staat und Justiz, wenn keine Gewalt angewendet oder die Intergrität eines anderen Menschen verletzt wird, aus den sexuellen Beziehungen erwachsener Menschen weitestgehend heraus halten", schreibt die Frankfurter Initiative.