Co2-Zertifikate

Dienstreisen sollen klimaneutral werden

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Als erstes Bundesland will Hessen ab 2020 komplett auf klimaneutrale Dienstreisen umsteigen. Das soll mit dem Kauf von CO2-Zertifikaten erreicht werden. Die Verwaltung soll ab 2030 ebenfalls klimaneutral arbeiten.

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Vergangene Woche hat das Hessische Kabinett entschieden, ab 2020 den CO2-Ausstoß aller Dienstreisen klimaneutral zu stellen. Dazu wird das Bundesland im kommenden Jahr Emissionsrechte in Höhe von 60 000 Tonnen pro Jahr, zum Ausgleich von Treibhausgas-Emissionen, kaufen. Diese Menge entspreche dem CO2-Ausstoß für Dienstreisen mit Auto, Bahn und Flugzeug innerhalb der Hessischen Landesverwaltung. 7,2 Millionen Euro sollen dafür in den nächsten Jahren investiert werden.

„Wir versuchen mit vielen Mitteln, Dienstreisen in der Landesverwaltung zu reduzieren oder sie umweltschonender gestalten zu können“, so Finanzminister Thomas Schäfer. Doch trotz Videokonferenzen, LandesTicket Hessen und elektrisch angetriebenen Fahrzeugen seien persönliche Treffen weiterhin „wichtig und richtig“. Um den CO2-Ausstoß, der dabei anfalle, zu reduzieren, müssten Zertifikate gekauft werden. Diese würden nach hohen Standards gewählt und unterstützten „weltweite hochwertige Klimaschutzprojekte“, wie die Investition in erneuerbare Energien oder Aufforstungen in Schwellen- und Entwicklungsländern. 2023 sollen die Kompensationsmaßnahmen evaluiert werden.

Laut Schäfer habe man die Emissionen der Landesverwaltung seit 2008 bereits um 50 Prozent senken können, das entspreche rund 235 500 Tonnen CO2. Bis 2030 peilt das Land eine vollständig klimaneutral arbeitende Verwaltung an. Dazu beitragen sollen Umstellungen auf Öko- und Solarstrom. Mit dem im Jahr 2012 angelaufenen CO2-Minderungs- und Energieeffizienzprogramm (COME) sei zudem im Bereich der Liegenschaften schon viel erreicht worden: Rund 90 Liegenschaften konnten energetisch saniert oder optimiert werden. Insgesamt 160 Millionen Euro will das Land dafür investieren. Weitere 200 Millionen sollen den Hochschulgebäuden zugutekommen.

„Eine CO2-neutral arbeitende Landesverwaltung fällt nicht einfach so vom Himmel“, so Schäfer. Die Kompensation sei eine wichtige Maßnahme, doch für das Land Hessen sei noch viel zu tun.


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