Bundeswehr

Was junge Soldaten interessiert

Favorisieren Teilen Teilen

In Frankfurt wird das JS-Magazin produziert - eine Zeitschrift für junge Soldaten. Im Presseclub wurde über die ungewöhnliche Illustrierte diskutiert - und warum die evangelische Kirche sie finanziert.

Nils Bremer /

Dorothea Siegle sagt, sie habe sich lange überlegt, ob sie sich zwischen die beiden Mühlsteine Bundeswehr und Kirche begeben will. Letztlich tat sie es - und ist froh darüber: "Ich habe alle Freiheiten", sagt die leitende Redakteurin des JS Magazin, das in Frankfurt vom Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik herausgegeben wird.
Die monatlich erscheinende Illustrierte versucht mit einem bunten Strauß an Themen, die Soldaten zu erreichen. Das reicht dann von einem Bericht über lesbische Soldaten, über Serviceartikel ("Muss ich zu schnell fahren, wenn es mir befohlen wird?") bis hin zu Reportagen über Auslandseinsätze, posttraumatischen Stress und Fernbeziehungen. Dazwischen werden, schließlich bezahlt die evangelische Kirche das Ganze, christliche Grundlagen gelegt ("Warum feiern wir Pfingsten?"), kommen Militärpfarrer zu Wort.
Und wie geht es mit dem Magazin weiter, jetzt da die Wehrpflicht ausgesetzt ist? "Wir wenden uns schon jetzt hauptsächlich an Zeitsoldaten", sagt Dorothea Siegle. Dass im Heft auch politisch kontroverse Themen wie der Afghanistan-Abzug und Kriegstote thematisiert werden, sieht die Leserschaft ebenso wie die Bundeswehr-Führung entspannt. Die Soldaten in der Heimat und im Feld beschäftigen dagegen eher ihre schlechte Ausrüstung oder Beziehungsfragen. Die gut 20.000 Exemplare einer jeden Ausgabe werden von den Geistlichen nämlich auch bis nach Somalia, Darfur oder Afghanistan gebracht. Von dort erreichen die Redaktion dann auch Verbesserungsvorschläge - häufig gehört: ein Pin-Up-Foto, bitte. Soweit geht die Freiheit in diesem Magazin dann aber doch nicht.


Anzeige
Anzeige

Mehr Stadtleben-News

Anzeige
Anzeige

Ausgeh-Tipps

 
Anzeige
 
Anzeige
Anzeige

Kalender

Anzeige