Im Streit um die Vermarktung der TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga weitet das Bundeskartellamt seine Befragungen aus. Nach den Vereinen hat die Behörde nun auch TV-Sender und Kabelnetzfirmen angeschrieben. Bis 24. April müssen sie schriftlich Auskunft geben, welche Auswirkungen die zentrale Vermarktung der Spiele durch die in Frankfurt ansässige Deutsche Fußball Liga (DFL) und Leo Kirchs Firma Sirius hat. Die beiden wollen zudem statt der Rechte fertige TV-Programme verkaufen - darüber hatte sich der Abo-Sender Premiere beim Kartellamt beschwert. Mit der neuen Befragung verzögert sich die Vermarktung der Rechte weiter. Sirius und die DFL hatten gehofft, noch im April mit der Ausschreibung zu starten. Unsicherheit herrscht auch, welche Folgen die von Kartellamtschef Bernhard Heitzer angeordnete Versetzung des Berichterstatters in dem Verfahren hat. Heitzer hatte für Aufruhr gesorgt, weil er den Spitzenbeamten Christof Vollmer, der auch wegen möglicher Absprachen von DFL und DFB beim Sponsoring ermittelt, in eine andere Abteilung versetzen will. Zuvor war das Amt in Fußball-Kreisen heftig für seine harte Linie kritisiert worden.