Bilanz 2015

Niedrige Zinsen drücken aufs Ergebnis der Frankfurter Sparkasse

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Die Frankfurter Sparkasse macht Gewinn, aber nicht mehr so viel wie in den Jahren zuvor. „Die Zeiten sind erst einmal vorbei“, sagt der neue Chef Robert Restani. Die letzten EZB-Entscheidungen kritisiert er – mit einer Ausnahme.

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Rekordgewinne wird es nicht mehr geben, sagt Robert Restani, der seit November die Geschäfte der Frankfurter Sparkasse führt. Er hat das Amt von Herbert Grüntker übernommen, der nun im Chefsessel im Haus der Helaba gegenüber sitzt. Restani kommt aus Hanau, auch dort war er bei der Sparkasse. „Dies ist meine sechste Bank“, sagt er bei der Vorstellung der Geschäftszahlen. Die Kollegen hätten ihm das Ankommen sehr leicht gemacht. Etwas, das man vom Geschäftsumfeld nicht behaupten kann. Die Zinsen sind seit Jahren nahe null, den Sparern können die Banken heute kaum noch etwas bieten. Dennoch sei das Anlagegeld gewachsen. Die Einlagen stiegen um 531,3 Millionen auf 15,5 Milliarden Euro. Die Kreditzusagen erreichten vor allem aufgrund des Immobiliengeschäfts einen neuen Höchststand: 1,3 Milliarden Euro. Insgesamt liegt das Volumen damit bei 7,5 Milliarden Euro. "Die Sparkasse ist kein Geldbunker", so Restani.

So etwas wie Negativzinsen soll es bei der Sparkasse auch nicht geben. Jedenfalls nicht für Bestandskunden. Anleger anderer Institute, die größere Summen vor dem Strafzins in Sicherheit bringen wollen, werden sich jedoch auf Gespräche gefasst machen müssen, die auch diese Option einschließen.

Für die Entscheidungen der EZB, auch die zuletzt beschlossene Festsetzung der Zinsen auf null Prozent, hat Restani kein Lob übrig. „Das setzt die falschen Anlageanreize“, sagt er. „Mir fallen jedoch zwei Entscheidungen der Zentralbank ein, die man als akzeptabel bezeichnen könnte - schließlich bestimmt sie auch über Personalangelegenheiten.“ Damit meint er seinen und Herrn Grüntkers neuen Posten – die Sparkasse steht durch ihre Verbandelung mit der Hessischen Landesbank unter der Aufsicht der EZB, was sich auch an Stresstests zeigt, an denen das vergleichsweise kleine Institut teilnehmen muss.

Derzeit hat die Sparkasse 2500 Firmen- und 446.000 Privatkunden. Dazu kommen noch einmal 340.000 Kunden der Tochter 1822Direkt. Beide Zahlen sind im vergangenen Jahr gestiegen, wie Restani mitteilte. Auch das verwaltete Geld ist gewachsen: Bei der Sparkasse sind es mittlerweile 15,6 Milliarden Euro, ein Zuwachs von 3,5 Prozent. Der Gewinn lag vor Steuern bei 84,9 Millionen Euro vor Steuern – ein Rückgang von 17,3 Prozent. Das liegt einerseits an einer Sonderausschüttung im Jahr zuvor, aber auch an den niedrigen Zinsen, wie Restani mitteilte. Die Verwaltungskosten seien im vergangenen Jahr um über vier Millionen Euro gesenkt worden, auch durch den Abbau von Arbeitsplätzen. Derzeit hat die Bank 1837 Mitarbeiter, gut 50 weniger als im Vorjahr. Das Filialnetz soll aber in seinem derzeitigem Umfang erhalten bleiben.


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