Das Messerattentat auf den orthodoxen Frankfurter Rabbiner Zalman Gurevich am 7. September vergangenen Jahres durch einen Deutsch-Afghanen wird möglicherweise als Mordversuch vor Gericht verhandelt werden. Bislang lautete die Anklage gegen den 22-jährigen Angreifer auf versuchten Totschlag, gefährliche Körperverletzung und Nötigung. Bei einer Verurteilung wegen versuchten Mordes drohen dem wegen Gewaltdelikten bereits Vorbestraften nun bis zu 15 Jahre Haft. Der Prozess beginnt am kommenden Donnerstag.
Der Rabbi hatte den Unterleibsstich mit einer Notoperation überlebt, musste sich aber einer weiteren Operation unterziehen und leidet seitdem an den traumatischen Folgen der Attacke.
Bei der Beweisführung kommt es auf die subjektive Seite der Tat an. An Mordmerkmalen kommen Heimtücke und niedrige Beweggründe infrage: Der Messerstich sei verborgen und mit großer Wucht geführt worden. Außerdem habe der Täter mit den Worten „Ich stech dich ab, du Scheiß- Jude“ versucht, einen zweiten Stich zu setzen.
Durch den Vorfall war eine Debatte um die Sicherheit von Juden in Deutschland ausgelöst worden.
Foto: Die Westend-Synagoge in Frankfurt – unweit von hier wurde der Rabbi niedergestochen