Heute streikten die Lokführer zum zweiten Mal in dieser Woche für einheitliche Tarifverträge. Klar ist für alle Wochenendpendler: Noch bis zum Abend ist mit Verspätungen zu rechnen.
Melanie Welters /
8.30 Uhr in Deutschland – viele Züge stehen still. Die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) rief heute erneut zu Streiks auf. Eine Stunde länger als am Dienstag legten die Lokführer bundesweit ihre Arbeit nieder. Dabei bestreikten sie die Bahn und deren sechs großen privaten Konkurrenten. An vielen Bahnhöfen ging gar nichts mehr, so wie in Frankfurt. Ausfälle und Verspätungen von fast drei Stunden kündigten die Anzeigetafeln an. Bis in die Abendstunden könnten sich Verspätungen hinziehen – das trifft vor allem die Wochenendpendler. Wie auch am Dienstag wird es mehrere Stunden dauern, bis sich die Situation wieder normalisiert hat. Die Bahn sieht den heutigen Warnstreik der GDL als überflüssige Machtdemonstration und kritisiert die Gewerkschaft als unzuverlässigen Verhandlungspartner, da sie weiter streiken statt erneut zu verhandeln. Kernforderung der Gewerkschaft der Lokführer ist ein einheitlicher Tarifvertrag für alle 260 000 Lokführer in Deutschland, sowie fünf Prozent mehr Einkommen. Nachdem die GDL den Runden Tisch mit der Deutschen Bahn und den privaten Regional- und Güterbahnen als gescheitert erklärt hatte, will sie ihren Forderungen mit dem Arbeitskampf nun Nachdruck verleihen.