Akli D. feiert mit dem Frankfurter Publikum

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red /

Trotz des herbstlichen Wetters hatten gestern doch noch einige Zuschauer ihren Weg zur Weltmusik in den Plamengarten gefunden. Belohnt wurden sie mit einem mitreißenden Konzert des von Manu Chao produzierten Künstlers Akli D.. Sein neues Album, Ma Yela, kletterte bereits vor dessen offiziellem Erscheinungstermin auf Platz eins der europäischen Weltmusikcharts.
Mit ihrem vollen Sound begeisterte Akli D. und seine Band die Zuschauer, die schon nach dem dritten Titel nichts mehr auf ihren Sitzen hielt. Im zum Teil strömenden Regen wurde vor der Bühne getanzt. Mehr als zwei Stunden lang begeisterte Akli D. seine Zuhörer und ließ das schlechte Wetter absolut vergessen. Stilecht verabschiedete sich der sympathische Künstler mit einer Zugabe von seinen Fans.


Akli D., der in der Kabylei in Nord-Ost-Algerien geboren wurde, wird oft als „kabylischer Poet“ bezeichnet. In seinen Texten verarbeitet er eigene Erlebnisse, er singt von einem Studenten, der 1986 bei einer Demonstration von der Polizei getötet wurde oder schildert im Titel „Good Morning Tchétchènia“ die Schrecken des Krieges aus der Sicht eines Kindes. Seine Musik steht fast immer im Kontrast zu den nachdenklichen Texten mit der melancholischen Grundstimmung. Stark von marokkanischer Volksmusik, dem Maghreb-Folk und der Chaâbi-Musik beeinflusst, sind die Stücke immer luftig und leicht.
Akli D. versteht es, die unterschiedlichsten Musikrichtungen miteinander zu einem Stil zu verweben, ohne sich dabei in diesem Netz zu verwirren. Elemente von Reggae, Rock, Blues und Folkpop sind ebenso zu finden, wie auch lateinamerikanische Einflüsse.


Nachdem Akli D. Anfang der 80er Jahre aus seinem Heimatland Algerien geflohen war, lebte er längere Zeit als illegaler Straßenmusiker in Frankreich. In einem Café in einem arabisch-afrikanisch geprägten Viertel von Paris, traf er Manu Chao. Von Aklis Musik fasziniert, bot dieser ihm an, sein zweites Album zu produzieren.
Trotzdem können die Stile der beiden Weltmusiker nicht miteinander verwechselt werden.


Die positive Weltsicht und gute Laune, die Akli D.s Musik ausstrahlt, übertrug sich auch im Palmengarten schnell auf das Publikum. Ausgelassen wurde zum Titel „C.Facile“ getanzt. Eigentlich handelt das Stück von Emigration und Aklis eigenem Leben im Exil. Mit Einflüssen von Latin und Gypsy-Jazz ist der Song besonders fröhlich und passt damit zu der lebensbejahenden Einstellung des Musikers.


Zusammenfassen lässt sich das Konzert als ein farbenfrohes musikalisches Erlebnis.
Akli D.’s Erfolg mit seinem zweiten Album in den Weltmusik-Charts gönnt man ihm gerne.

Text/Foto: Janine Denne


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