Airport-Schütze vor Gericht

Das Geständnis kam prompt

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Der Attentäter Arid Uka, der am Flughafen einen Anschlag auf amerikanische Soldaten verübte, hat am ersten Prozesstag ein tränenreiches Geständnis abgelegt. Dennoch blieben Fragen offen.

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Was treibt einen 21-jährigen Mann dazu bewaffnet zum Flughafen zu gehen, das Gespräch mit amerikanischen Soldaten zu suchen, um dann unvermittelt und kaltblütig das Feuer zu eröffnen? Eine zufrieden stellende Antwort auf die Frage wird es wohl kaum geben, der Attentäter muss sich jetzt aber zumindest vor Gericht verantworten. Die islamistisch motivierte Tat an sich hat der scheu wirkende Mann gleich beim ersten Verhandlungstag gestanden. Die Bundesanwaltschaft wirft dem Mann vor, am 2. März am Frankfurter Flughafen am Terminal 2 zwei Menschen ermordet zu haben und bei drei weiteren Personen den Versuch unternommen zu haben, sie zu töten. Eine Ladehemmung seiner Waffe stoppte letztlich den Blutrausch Ukas, der nicht davor zurückschreckte seinen Opfern in den Kopf zu schießen. Eine „Wahnsinnstat“ sagt Arid Uka sei es gewesen. Dreißig Minuten lang erläutert er, dass er seine Tat selbst nicht begreife, sie auch nicht als Vorbild für andere tauge. Doch sind diese Beteuerungen, die Reue und die Einsicht glaubhaft? Zweifel scheinen angebracht. Denn nicht ohne Grund hat sich der vielleicht einsame Arid U. im Internet radikalisiert, seinen Hass geschürt, sich eine Waffe besorgt und aus einem Vorsatz Realität werden lassen. Woher die Waffe stammt und ob er sie von seinem Bruder hat, dazu will der Angeklagte nichts sagen. Überhaupt reagiert er auf kritische Fragen aufbrausender als das sanftmütig erscheinende Geständnis es hätte erahnen lassen. Ob der Mann nun einsam, depressiv oder eher hasserfüllt und berechnend ist, die kommenden Prozesstage werden es vielleicht an den Tag bringen.


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