Am Mittwoch hält Peter Steinbach einen Vortrag an der Goethe Universität über den Widerstand gegen das Naziregime. Dabei beleuchtet er die Bedeutung des Staatsanwalts Fritz Bauer, ein Vertreter der Menschenwürde.
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Der Historiker und Politikwissenschaftler Peter Steinbach hält einen Vortrag über die Gegenwehr im Nationalsozialismus. Unter dem Titel „Ein verratenes Volk lässt sich nicht verraten“, wird er am Mittwochabend an der Goethe Universität über seine Forschung zur Widerstandsgeschichte in Deutschland berichten.
Steinbach ist seit 1989 Leiter der Gedenkstätte „Deutscher Widerstand“ in Berlin und lehrte bis 2013 an der Universität Mannheim „Neuere und Neuste Geschichte“. Eine große Bedeutung in seinem Bericht erhält der jüdischen Remigrant, Fritz Bauer. Er wurde 1903 in Stuttgart geboren und starb 1968 in Frankfurt. Als Jude wurde er in der NS-Zeit verfolgt, als Mitglied der Sozialdemokraten glaubte er dennoch an den Fortschritt der Gesellschaft. Nach 13 Jahren im Exil, kehrte er 1949 zurück nach Deutschland und arbeitete als Richter und Staatsanwalt. Er hat die Nachkriegszeit maßgeblich beeinflusst, indem er den Auschwitz-Prozess mit auf den Weg brachte.
Dem Leben von Fritz Bauer widmet sich, neben dem Vortrag, auch eine Ausstellung im Jüdischen Museum. Sie dokumentiert sein Leben im Spiegel der historischen Ereignisse, die ihn in vielen Fällen direkt betrafen. Fritz Bauer verstand sich als Vertreter der Menschenwürde, vor allem im Bezug auf staatliche Gewalt. Die Ausstellung läuft noch bis zum 7. September.
>> Peter Steinbach: Ein verratenes Volk lässt sich nicht verraten, Campus Westend Raum, Hörsaalzentrum, Raum HZ 7, Mittwoch, 16. Juli, Beginn 18.15 Uhr.